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Berlin: Mehr Kontrollen – weniger Schwarzfahrer

Die intensive Überprüfung der BVG-Fahrgäste zeigt ersten Erfolg. Bei der S-Bahn bleibt die Quote gleich

Die verstärkten Schwarzfahrerkontrollen bei der BVG zahlen sich aus: Die Zahl der Fahrgäste, die ohne gültigen Fahrschein ertappt werden, ist in den vergangenen Monaten zurückgegangen – nach Tagesspiegel-Informationen auf nun etwa sechs Prozent. Die höhere Wahrscheinlichkeit, bei der Schwarzfahrt ertappt zu werden, habe auch dazu geführt, dass bei Schwerpunktkontrollen die einst zweistellige Quote der Sünder auf einen einstelligen Wert gesunken sei, sagte BVG-Sprecher Wolfgang Göbel. Genaue Zahlen wollte er nicht nennen.

BVG-Vorstand Andreas Graf von Arnim hatte im vergangenen Jahr angekündigt, die Kontrollen zu intensivieren. 2003 wurden insgesamt etwa 10 Millionen Fahrgäste kontrolliert; durchschnittlich waren das rund 27000 am Tag. In diesem Jahr will die BVG 16 Millionen Mal nach dem Fahrschein fragen lassen.

Damit erhöhen sich auch die Einnahmen der BVG. Jährlich entgehen der BVG nach Angaben des Betriebes mindestens 20 Millionen Euro an Einnahmen, weil Fahrgäste kein Ticket kaufen. Am Ende müsse dafür der Steuerzahler aufkommen. Die mehr als 300 Kontrolleure der privaten Firmen, die im Auftrag der BVG unterwegs sind, zeigen in der Regel kein Pardon bei erwischten Sündern.

Zur Kasse gebeten werden auch die Fahrgäste, die zwar einen Fahrschein gekauft, aber vergessen haben, diesen zu entwerten. Beschwerden nimmt in solchen Fällen nur die BVG entgegen, die dann auch entscheidet, ob Kulanz gezeigt wird oder nicht. Über das Auftreten der „Kontollettis“, die häufig in „Räuberzivil“ unterwegs sind, hatte es im vergangenen Sommer zum Teil heftige Kritik gegeben. Inzwischen sei die Zahl der Beschwerden, die ohnehin verhältnismäßig gering gewesen sei, weiter zurückgegangen, heißt es.

Bei der S-Bahn gibt es nach Angaben von Sprecherin Sandra Kinzinger keine Veränderungen. Nach wie vor liege die Quote der Schwarzfahrer bei drei bis vier Prozent. Mehr kontrolliert als vorher werde nicht. Eine Erklärung, warum die Fahrgäste bei der S-Bahn ehrlicher sein sollen als bei der BVG, gibt es nicht.

Keine Quote nennt die Bahn AG, die inzwischen zahlreiche Züge ohne Schaffner fahren lässt. Insgesamt habe der Prüfdienst im vergangenen Jahr 8000 Schwarzfahrer ermittelt, so Bahnsprecher Burkhard Ahlert.

Die BVG wird ihre Quote wahrscheinlich weiter senken, wenn Fahrgäste im Bus nur noch vorne einsteigen dürfen. Zurzeit läuft noch der Versuch im Spandauer Raum, doch es wird damit gerechnet, dass die BVG danach überall nur noch vorne einsteigen lassen wird –mit Kontrolle durch den Fahrer. Der Versuch zeige bereits, dass die Einnahmen in den Bussen gestiegen sind, heißt es.

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