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Berlin: Mehr Service für 1. Klasse – aber ohne Regenschirm

Bahn investiert ab heute in ihre Premiumkunden auf der Strecke nach Hamburg. Im Berliner Hauptbahnhof werden sie aber weiter nass

Ab heute will die Deutsche Bahn ihre Premiumkunden richtig verwöhnen. Sie bietet den Fahrgästen der 1. Klasse zusätzlichen Service an – im Bahnhof und im Zug: Der Service beginnt bereits am besonderen Schalter und in der Lounge in den Bahnhöfen, wo es gratis Getränke, Snacks und Zeitungen gibt. Auch der drahtlose Zugriff ins Internet ist in der Lounge kostenfrei. Dies kann nützlich sein, wenn der Zug Verspätung hat und Informationen rar sein sollten. Das Modell beschränkt sich zunächst auf die ICE-Züge, die zwischen Berlin und Hamburg fahren. Den bereits angekündigten Superservice im neuen Berliner Hauptbahnhof wird es allerdings, wie berichtet, nicht geben.

Den hatte die Bahn ersonnen, weil das Dach über den oberirdischen Gleisen verkürzt wurde, um den Bahnhof zur Fußball-WM eröffnen zu können. Als Konsequenz stehen bei den langen Zügen nun ausgerechnet die Waggons der 1. Klasse im Freien. Damit die Premiumkunden bei Regen trotzdem nicht nass werden, hatte man die Idee, Fahrgäste durch Mitarbeiter mit Regenschirm begleiten zu lassen. Aber das nahm man doch wieder zurück. Auch was den neuen Service angeht, hat man es unterirdisch besser: Zunächst soll es den nur dort geben, weil die Züge von und nach Hamburg in der Regel da halten.

Für den neuen Service der 1. Klasse will die Bahn bundesweit rund 20 Millionen Euro zusätzlich ausgeben. Die neue 1. Klasse stehe für mehr Exklusivität und Komfort, sagte gestern der Vorstandsvorsitzende des Fernverkehrs der Bahn AG, Nikolaus Breuel. Damit wolle die Bahn ihr Wachstum verstärken und den erfolgreichen Kurs der letzten Jahre fortsetzen.

Mehr Service soll es auch am Bahnsteig geben. Dort werden Premiumgäste von Mitarbeitern direkt am Gleis empfangen. Besondere Servicekräfte sollen beim Ein- und Aussteigen sowie beim Gepäcktransport helfen. Ursprünglich sollten sie auch den Regenschirm-Service übernehmen – bis die Bahn gemerkt hat, dass sie dafür gar nicht so viele Mitarbeiter hat wie gebraucht worden wären. Auch im Zug will sich die Bahn von ihrer besten Seite zeigen. Sie bietet den 1.-Klasse-Kunden mehr Zeitungen und einen schnellen Service am Platz an. Bewährt sich das neue Angebot, soll es im Sommer 2007 bundesweit eingeführt werden.

Für die Kunden, die auf den Komfort der 1. Klasse im ICE verzichten, hat die Bahn auch ein Angebot: Bis zum 31. März bietet sie Fahrten ab 29 Euro im (langsameren) Inter- und Eurocity zwischen Berlin und Hamburg an. Damit können Fahrgäste bei einer Hin- und Rückfahrt bis zu 65 Euro sparen. Fahrkarten gibt es, so lange der Vorrat reicht.

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