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Berlin: Mehr Verdienst

BRUTTOLOHN: Arbeiter drei Prozent im Plus

TERMINE

5. November

9.00 Uhr. Beginn des zweitägigen Nachwuchsseminars des Art Directors Club (ADC) für an der Werbebranche Interessierte. Erfahrene Werber erteilen Nachwuchskräften aktive Nachhilfe in Sachen Kreativität und verraten ihre Berufsgeheimnisse. Die Teilnehmer entwerfen die Kampagne für einen echten Kunden. Leibnizstr. 65, 10629 Berlin. Anmeldung: www.adc.de, Kosten: 390 Euro. Infotelefon: 59003100.

8. November

18.30 Uhr. Montagsrunde „Entwicklung der Gütertransportmärkte und die Rolle Berlins“ mit Bernd Malmström, Vorsitzender des Vorstands Stinnes AG. Im Clubraum des VBKI, Ludwig Erhard Haus, Fasanenstr. 85, 10623 Berlin. Kosten für Gäste 15 Euro. Infotelefon: 7261080.

10. November

18.00 Uhr. Diskussionsforum: „Gesundheitsreform – patientengerecht, sozial verträglich und wirtschaftlich tragfähig“. Organisiert von der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller. Berliner Akademie der Stiftung (Tiergartenstr. 35). Infotelefon: 26996216.

Siemens, Karstadt, Volkswagen – wo immer in den vergangenen Monaten über Arbeitszeit und Lohn verhandelt wurde, ging Beschäftigungssicherung über Verdienstzuwachs. Da überrascht es, dass das statistische Landesamt für Berlin steigende Bruttomonatsverdienste für Vollzeitbeschäftigte verzeichnet. Der durchschnittliche Berliner Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe sowie bei Banken, Handel und Versicherungen verdiente im Juli 2004 2,9 Prozent mehr als vor einem Jahr und bringt 3034 Euro mit nach Hause. Die Gehälter für Angestellte erhöhten sich um 2,6 Prozent auf 3286 Euro. Die Löhne der Arbeiter stiegen um 3,0 Prozent auf 2511 Euro.

„Es geht um die realen Monatsverdienste, die womöglich auch aufgrund von Mehrarbeit gestiegen sind“, erklärt Statistiker Ingo Fabig. „Einmal-Zahlungen wie Weihnachtsgeld oder Prämien sind darin nicht enthalten.“ Die Zahl sagt somit nichts über die Jahresverdienste aus – die aufgrund gekürzter Zulagen für viele Arbeitnehmer niedriger ausfallen könnten. „Der Bruttoverdienst steigt vielleicht, aber die Arbeitnehmer haben trotzdem nicht mehr Geld in der Tasche“, sagt Dieter Pienkny, Sprecher des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Berlin. „Bei der Kaufkraft sind wir heute auf einem Niveau von 1991. Das wird sich auch dieses Jahr wieder beim Weihnachtsgeschäft niederschlagen.“

Angestellte in den betrachteten Dienstleistungsbereichen verdienten mit durchschnittlich 2880 Euro 2,4 Prozent mehr als im Juli 2003. Im Produzierenden Gewerbe stiegen die Verdienste um 2,3 Prozent auf 3849 Euro und liegen damit im Durchschnitt knapp 1000 Euro höher als im Dienstleistungsbereich.

Die Erhebung sagt nichts über die gesamte Arbeitnehmerschaft Berlins aus. Die Stichprobe berücksichtigt nur Angestellte und Arbeiter des Produzierenden Gewerbes sowie von Handel und der Finanzbranche. Das legen die bundesweit einheitlichen Erhebungsregeln fest, die auf das Jahr 1956 zurückgehen. „Damals wurde ein Schwerpunkt auf die Industrie gelegt, der heute nicht mehr ganz zeitgemäß ist, weil wichtige moderne Branchen nicht erfasst werden“, sagt Fabig. Die Erhebungsregeln werden derzeit überarbeitet. avi

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