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Mehr zu Benedikts Berlin-Programm: Wowereit erhält Audienz beim Papst

Kirche unentschieden über Ort für Gottesdienst

Vergangene Woche stand das Schloss Charlottenburg ganz oben, am Dienstag erweckten der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich und andere Kircheninsider den Eindruck, als würde die große Papst- Messe doch eher im Olympiastadion stattfinden, am Freitag nun erklärte Weihbischof Heinrich in Berlin: „Priorität hat das Schloss“ – und fügte an: „Wenn die Zahlen, die uns genannt wurden, mit 40 000 Besuchern überhaupt stimmen, wenn sich die Sicherheit dort gewährleisten lässt, wenn es sichere Zugangswege gibt.“ Man prüfe nach wie vor auch das Olympiastadion. Fest steht also: Alles ist offen.

„Wir haben ein prognostisches Problem“, sagte Heinrich am Freitag. Es lasse sich einfach zu diesem Zeitpunkt schwer einschätzen, wie viele Menschen zu einem Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. am 22. September kommen würden. 20 000? 40 000? Oder 80 000? Wie viele Berliner? Wie viele Gäste aus anderen Bistümern? Wie viele aus Polen? Für das Erzbistum sei die Frage des Ortes aber keine „Glaubensfrage“, sagte Heinrich. „Wir freuen uns, dass der Papst kommt. Ein deutscher Papst in der deutschen Hauptstadt – das hat schon eine besondere Bedeutung.“ Heinrich erhofft sich davon für Berlin eine „Ermutigung und Stärkung des Glaubens“.

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit mag sich in die Suche nach dem geeigneten Ort für die Papst-Messe nicht einmischen. Wowereit habe stets betont, wie sehr er sich auf den Besuch freue, und die katholische Kirche ermuntert, auch was die öffentliche Messe angeht, „groß zu denken“, sagte sein Sprecher Richard Meng. Für welchen Ort sich die Kirche entscheide, sei allein ihre Sache. Dass Wowereit, der am Freitag im Schloss Bellevue das Bundesverdienstkreuz erhielt, den Papst treffen wird, sei abgemacht, hieß es aus dem Berliner Erzbistum. Wo und wie, sei noch nicht klar.

In Berlin soll es am 22. September außer dem Besuch des Papstes beim Bundespräsidenten, seiner Rede im Bundestag, der Begegnung mit Kanzlerin und Kabinett und der öffentlichen Messe, auch ein Treffen mit Vertretern der jüdischen Gemeinde geben. Auch eine Fahrt mit dem Papa-Mobil ist geplant, die Strecke stehe aber noch nicht fest und richte sich nach den anderen Programmpunkten. „Der Papst kommt schließlich nicht deshalb nach Berlin, um mit dem Papa-Mobil durch die Stadt zu fahren“, sagte Heinrich.

Um auf den Besuch von Benedikt einzustimmen, will das Erzbistum ein „geistliches Vorprogramm“ veranstalten. Auftakt könnte der 17. April sein, Palmsonntag, sagte Weihbischof Heinrich. An diesem Tag wird traditionell die Wahl von Joseph Ratzinger zum Papst gefeiert. Aber das seien nur Überlegungen. Fest stehe da noch nichts. Claudia Keller

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