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Berlin: Mein MoMA

Die New Yorker Ausstellung ist ein Erfolg – und jeder kann sie für sein ganz persönliches Event mieten

Wer was auf sich hält, muss in die MoMA-Ausstellung. Am Dienstag wurde die Marke von 700 000 Besuchern überschritten, weit früher als erhofft. Die Euphorie um das Jahrhundertereignis MoMA-in-Berlin hat sich auch bei Firmen und Verbänden herumgesprochen. Um ein wenig vom Glanz der Kunst auf das eigene nüchterne Geschäftsimage zu lenken, wollen viele Unternehmen ihre Kunden mit Sonderführungen und kleinen Empfängen in der Neuen Nationalgalerie verwöhnen. „Die Nachfrage ist überwältigend“, sagt Katrin Specker von der „Museum & Location gGmbH“, die das MoMA als Veranstaltungsort vermarktet. „Bis auf einige Sonntage in den Sommerferien sind wir ausgebucht.“

Gegen eine „Nutzungspauschale“, deren Höhe geheim ist, kann jeder einen exklusiven Abend in der Ausstellung buchen – für Feiern oder Präsentationen beispielsweise. Nach dem Diner lassen sich die Gäste ohne lästiges Drängeln durch die leere Ausstellung führen. Für größere Veranstaltungen eignen sich die Montage, weil da die Ausstellung geschlossen ist und viel Zeit zum Vorbereiten bleibt.

„Museum & Location“ wurde im November letzten Jahres gegründet, um den Trend zu originellen Eventorten zu nutzen. Die Gesellschaft vermarktet alle Staatlichen Museen und wird in diesem Jahr nach internen Schätzungen mindestens 600 000 Euro umsetzen. Die Einnahmen fließen in den Etat für Sonderausstellungen der Staatlichen Museen Berlin.

Besonders beliebt bei privaten Veranstaltern sind die Museumsinsel und der Hamburger Bahnhof. Die Locations-gGmbH versucht auch, die Dahlemer Museen und das neu eröffnete Köpenicker Schloss stärker in den Blickpunkt zu rücken. Das Nutzungsentgelt für ein großes Festbankett im Pergamonmuseum kann schon mal 70 000 Euro betragen. Die Preise will man bewusst hoch halten. Die Einmaligkeit der ausgestellten Kunst soll sich darin widerspiegeln.

Die Öffnungszeiten der Museen sollen sich aber nicht am Event-Marketing orientieren. Dass man für eine Firma mal früher die Tore schließt, sei ausgeschlossen, sagt Katrin Specker. Einzige Ausnahme: Die Deutsche Bank, der MoMA-Hauptsponsor, durfte am vergangenen Freitag schon ab 16 Uhr über die MoMA-Bilder allein verfügen, für ein hochkarätig besetztes Abendessen. Das stehe so im Sponsoring-Vertrag, heißt es bei den MoMA-Organisatoren.

Wer Räume in den Staatlichen Museen mieten möchte, wendet sich an „Museum & Location“. Telefon 3983 8871 oder Internet: www.museum-location.de. Auch andere Museen wie Naturkundemuseum, Jüdischen Museum, Technikmuseum oder Museum für Kommunikation vermarkten ihre Räume. Interessenten sollten sich direkt an das jeweilige Museum wenden.

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