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Berlin: Mein schmutziges Hobby Drag-Queen Nina Queer empfängt jetzt in ihrer Bar

Er war schon immer ein bisschen anders als andere Gleichaltrige, immer einen Tick zu laut, zu schrill, zu schräg. Und deshalb passte er nie so richtig in die ländliche Idylle der österreichischen Provinz, in die geordneten Verhältnisse des kleinen Ortes Malta.

Er war schon immer ein bisschen anders als andere Gleichaltrige, immer einen Tick zu laut, zu schrill, zu schräg. Und deshalb passte er nie so richtig in die ländliche Idylle der österreichischen Provinz, in die geordneten Verhältnisse des kleinen Ortes Malta. Es war also eine Frage der Zeit, bis er die Reise in die Ferne antrat und seine Vergangenheit hinter sich ließ. Gelandet ist er in Berlin, wo er sich selbst verwirklichen konnte – in Nina Queer, seinem Alter Ego.

Fünf Jahre liegt das zurück. Inzwischen ist Nina Queer das, was man ein schillerndes Nachtgeschöpf nennt. Die DragQueen und selbst ernannte Partytranse ist häufiger Gast in den Clubs der Stadt, oft steht sie dabei selbst hinter den Plattentellern. Zudem veranstaltet sie im Geburtstagsklub ihre eigene Partyreihe „Irrenhouse“, die am Wochenende vierjähriges Jubiläum feierte. Und kürzlich hat die 25Jährige in der Rykestraße 45 in Prenzlauer Berg auch noch eine eigene Bar eröffnet.

„Ich bin in Berlin explodiert wie eine Silvesterrakete“, sagt Nina Queer, und ihre Augen leuchten. Erst durch die Verwandlung in die „komplett hysterische Megadiva“ seien unentdeckte Energien frei geworden. Der Stolz, das geschafft zu haben, ist ihr deutlich anzumerken, wenn sie in ihrer Bar steht. „Zum schmutzigen Hobby“ heißt der Szenetreff, Plastiksessel in schreiendem Pink machen schon auf der Straße darauf aufmerksam. Das Interieur mit seinen frivolen Dekorationen kann schamhaften Besuchern die Röte ins Gesicht treiben. So lädt ein Kuriosum namens „Lutsch-O-Mat“ zu erotischen Spielchen ein.

In dieser Kulisse veranstaltet Nina Queer jeden Mittwoch ab 21 Uhr ihr „Glamour Quizz“, eine Rateshow rund um die Promi- und Glitzerwelt. Nicht selten sitzen die Personen, um die es dabei geht, selbst im Publikum. So haben sich hier schon Schauspieler wie Rupert Everett und Benno Fürmann oder Moderator Alfred Biolek amüsiert, wie Fotos und Autogramme an den Wänden bezeugen. Und Nina Queer? Sie dreht richtig auf, wenn sie auf ihren Highheels von einer Ecke zur anderen stakst, um ihre Gäste zu befragen und dem Gewinner eine Flasche Champagner zu überreichen – als hätte sie nie etwas anderes gemacht. hey

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