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MEINE BIBLIOTHEK: Die besten Seiten der Stadt – am liebsten gleich nebenan

WO DIE MUSIK SPIELT Die knisternden Platten, die die Bücherei mal verschenkt hat, stehen noch heute bei mir im Regal: Bob Seger und so alte Rocker. Auch die Mitschnittkassetten, die ich meiner alten Stadtbücherei Neukölln zu verdanken habe, hüte ich wie einen Schatz.

WO DIE MUSIK SPIELT

Die knisternden Platten, die die Bücherei mal verschenkt hat, stehen noch heute bei mir im Regal: Bob Seger und so alte Rocker. Auch die Mitschnittkassetten, die ich meiner alten Stadtbücherei Neukölln zu verdanken habe, hüte ich wie einen Schatz. Ich war Stammgast in der Filiale Erlanger Straße und habe den Bezirkshaushalt Neuköllns entscheidend mitfinanziert. Rückgabetage verpasst, Überziehungsgebühr bezahlt, da ging einiges an Taschengeld drauf. Annette Kögel

DAS TOR ZUR WELT

Als Kind war ich ein Allesleser. Gerade bei uns in Ost-Berlin waren sie ein Weg, sich neue Welten zu erschließen. Als kleiner Junge die Märchen aus 1001 Nacht, später Abenteuerromane aus dem Wilden Westen, dem wirklichen. Meine kleine Bibliothek am Pankower Schlosspark hatte mich so sehr ins Herz geschlossen wie ich sie. Kam ich mal drei Wochen nicht, schrieb sie mir einen handschriftlichen Brief, ob ich nicht mal wieder vorbeikommen wolle; man habe jetzt auch Hörspielkassetten aus der BRD ausleihbar. Robert Ide

DAS MIKROFILM-ARCHIV

Berliner Mittag, Berliner Intelligenz-Blatt, Berliner Wespen, Berliner Westen, Berliner Wort, Berliner Tageblatt. Längst verschwunden aus den Kiosken, aber in den Schränken der Zentral- und Landesbibliothek, Breite Straße, ist noch alles da. Auf Miniaturformat belichtet, als Mikrofilme für eine halbe Ewigkeit gesichert. Rolle einsetzen, Licht an, scharf stellen, die Zeitmaschine beginnt zu summen. Jeder Nutzer ist sein eigener Kinovorführer. Wo war noch der Ausgang? Zweimal links, dann rechts, Treppe runter, alles schön verwinkelt, ein wenig verrumpelt, ein Weg in Gedanken zurück zur lauten Gegenwart. Thomas Loy

FÜR IMMER JUNG

Ägypten! Hat man die Götter und Pyramiden je so anschaulich beschrieben gesehen? Flugzeuge! Warum fliegen die eigentlich? Hier fülle ich meine Bildungslücken. Derweil fressen die eigenen Kinder einen Comic nach dem anderen in sich rein. Manga-Held Naruto steht hoch im Kurs. Und jeder dankt für sich dem Himmel, dass es sie gibt, die Kinder- und Jugendbibliothek in der Blissestraße. Dorothee Nolte

BIBLIOTHEK IN NOT

Unweit des Drogenstrichs an der Kurfürstenstraße gab es einem lange ein gutes Gefühl, ins beschauliche Fenster der Stadtteilbibliothek Tiergarten zu gucken. Wegen „akuter Personalnotlage“hat sie derzeit nur an zwei Nachmittagen geöffnet, die Schüler der benachbarten Allegro-Grundschule müssen bis April warten, bis sie hier wieder vormittags lesen dürfen. Susanne Vieth-Entus

DEUTSCHLANDS GRÖSSTE

Die Amerika-Gedenkbibliothek ist nicht um die Ecke, aber jede von zehn Radminuten wert. Deutschlands größte Stadtbibliothek ist auch sonnabends ewig offen, hat mir das Bücherkaufen fast abgewöhnt und macht mich jedes Mal stolz auf diese Stadt. Ish bin ein Bearleener! Und weiß nach jedem Besuch wieder, warum die amerikanische Unabhängigkeitserklärung über meinem Sofa hängt.

Andrea Dernbach

DIE COMIC-ERWECKUNG

Tardi. Baru. Sampayo und Muñoz. Ihnen sagen die Namen nichts? So ging es mir lange Zeit auch. Bis ich als Student in der Philipp-Schaefer-Bibliothek in Mitte eine außergewöhnlich gute Sammlung anspruchsvoller Erwachsenencomics entdeckte. Damals Geheimtipps, werden die inzwischen in jeder besseren Zeitung gefeiert. Wie jetzt hier diese Bücherei. Lars von Törne

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