zum Hauptinhalt
Newcomer Ahmad Al-Dali.

© Photo: Georg Moritz

Meine Woche (80): Alternativen

Der Syrer Ahmad Al-Dali, 26,ist seit Mai 2015 in Berlin. Hier erzählt er, wie ihm die Stadt begegnet.

Hallo Ahmad, haben Sie die Osterfeiertage genossen?

Ja, sehr. Ich war mit meiner Freundin Toni bei ihren Eltern in Bayern, in Hof. Dort sind wir gewandert und haben viel Skat gespielt.

Haben Sie auch Ostereier versteckt?
Letztes Jahr haben wir uns gegenseitig Eier versteckt, dieses Jahr hat Tonis Vater das für alle übernommen. Die ganze Familie ist dann im Garten rumgelaufen und hat danach gesucht.

Klingt nach viel Spaß.
War es auch. Ich genieße die Zeit mit Tonis Familie sehr. Auch, weil ich meine eigenen Verwandten zurzeit nicht oft zu sehen bekomme, deshalb sind Tonis wie eine zweite Familie für mich.

Wie läuft es sonst bei Ihnen? Was macht der Deutschkurs?
Ich bin etwas frustriert. Das mit dem Stipendium für den Deutschkurs bei der privaten Sprachschule klappt nicht. Dauert zu lange, bis man da eine Zusage bekommt. Deswegen kann ich auch nicht dieses Jahr mit dem Studium beginnen, sondern frühestens 2018.

Und nun?
Jetzt habe ich einen anderen Sprachkurs gefunden, der nur vier anstatt sechs Monate läuft und auf das B2-Sprachlevel vorbereitet. Der hat aber schon angefangen. Es wäre perfekt, wenn ich da einfach nächste Woche einsteigen könnte. Das muss ich morgen unbedingt rausfinden.

Sie geben nicht auf?
Nein, ich schaue mir vor allem gerade andere Optionen an. Wenn mein Plan A scheitert, brauche ich nicht nur einen Plan B, sondern besser Plan C und Plan D. Ich könnte mir zum Beispiel auch ein Praktikum bei einem Tischler gut vorstellen, weil ich sehr gerne Dinge mit den Händen gestalte. Ich suche nach Alternativen in meinem Leben. Deswegen ist das auch mein arabisches Wort für diese Woche: Alternativen heißt Badel.

Die Fragen stellte Helena Wittlich.

Diese Kolumne ist gedruckt in der Tagesspiegel-Samstagsbeilage Mehr Berlin erschienen. Alle Folgen finden Sie unter diesem Link.

Ahmad Al-Dali

Zur Startseite