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Berlin: Messerstiche nach Streit zweier Frauen

Angeklagter vor Gericht: „Ich wollte schlichten“

Der Streit verlagerte sich vom Lokal auf die Straße und endete blutig: Fünf Monate nach einer Messerstecherei vor einem multikulturellen Club in Wedding muss sich seit gestern einer der damaligen Gäste wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten. Die Anklage geht davon aus, dass der Kenianer Edwin M. (29) einen Mann aus Kamerun mit einem Stich in die Brust lebensgefährlich verletzte. Zuvor soll er einen anderen Besucher derart heftig gestoßen haben, dass der hinter diesem stehende Mann stürzte und einen Schädelbasisbruch erlitt.

Zu der gewalttätigen Szene am frühen Morgen des 2. September 2006 wollte sich M. im Prozess nicht äußern. Im Ermittlungsverfahren hatte er die Vorwürfe bestritten. Demnach will er eher ein Samariter gewesen sein. Er habe lediglich Erste Hilfe geleistet und versucht, das Chaos zu schlichten, erklärte er. Um Schlimmeres zu verhindern, habe er ein auf dem Gehweg gefundenes Messer in die Küche zurückbringen wollen.

Auslöser der Auseinandersetzung war nach den damaligen Angaben des gelernten Automechanikers M. ein Streit unter zwei Frauen. Andere Gäste hätten sich eingemischt, zwei Männer schließlich im Lokal miteinander gerungen. Der Streit habe sich dann auf die Straße verlagert. Der Kenianer, der in einem Wohnheim in Brandenburg lebt, hatte den Club mit Landsleuten besucht. Der Prozess wird am Dienstag mit Zeugenaussagen fortgesetzt. K. G.

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