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Berlin: Methangas gefährdete Kolonie auf alter Mülldeponie in Spandau

Erstmals in Berlin ist es gelungen, eine Kleingartenanlage auf einem gasbelasteten Untergrund zu erhalten. Die Sanierung der Kolonien Egelpfuhlwiesen I und II, die auf einer ehemaligen Mülldeponie liegen, ist so weit vorangeschritten, dass auch zwischenzeitlich frei gewordene Parzellen wieder verpachtet wurden, teilte Baustadtrat Thomas Scheunemann (SPD) mit.

Erstmals in Berlin ist es gelungen, eine Kleingartenanlage auf einem gasbelasteten Untergrund zu erhalten. Die Sanierung der Kolonien Egelpfuhlwiesen I und II, die auf einer ehemaligen Mülldeponie liegen, ist so weit vorangeschritten, dass auch zwischenzeitlich frei gewordene Parzellen wieder verpachtet wurden, teilte Baustadtrat Thomas Scheunemann (SPD) mit.

Die Altdeponie an der Lutoner Straße war bis 1970 mit Hausmüll, Erdaushub und Bauschutt verfüllt worden. Vier Jahre später entstanden hier Laubenkolonien, Grünflächen und Sportplätze. In einem Randbereich liegt die Carlo-Schmid-Oberschule. Doch die Abfälle begannen zu gasen. 1995 wurden bei Kontrollmessungen Methangehalte von bis zu 74 Volumen-Prozent in der Bodenluft ermittelt. Die Kleingärtner mussten fortan mit einer Vielzahl von Sicherheitsauflagen leben. Lagerfeuer waren ebenso verboten wie das Zelten im Garten, Lauben und Schuppen mussten ständig belüftet werden.

Nach umfangreichen Untersuchungen wurde im Mai 1998 vom bezirklichen Umweltamt ein Sanierungsbeirat initiiert, in dem Bezirks- und Senatsbehörden gemeinsam mit dem Bezirksverband der Kleingärtner und den betroffenen Laubenpiepern nach Lösungen suchten. Das ursprüngliche Sanierungskonzept konnte dabei so verbessert werden, dass statt der ursprünglich vorgesehenen 40 nur noch acht Gasbrunnen gesetzt werden mussten. Und auf eine Räumung von Parzellen konnte verzichtet werden. Im Zuge der Erdarbeiten wurden auch die in den Kolonien noch zahlreich vorhandenen Sickergruben ausgekleidet oder durch neue Sammelgruben ersetzt.

Seit im April dieses Jahres zunächst eine provisorische Absauganlage in Betrieb ging, wurde bereits eine deutlich Reduzierung des Gasgehaltes im Oberboden verzeichnet, teilte Scheunemann mit. Auf G

rund der unterschiedlichen Untergrundverhältnisse sei aber noch keine Gasfreiheit der Gesamtfläche erreicht. Ende dieses Monats wird jetzt eine stationäre Anlage mit Biogeruchsfilter und Lärmdämmung installiert, die mindestens fünf Jahre laufen muss. Erst dann ist die Altdeponie so weit saniert, dass auch nach dem Abschalten des Systems von einer dauerhaften Reduzierung des Gasgehaltes ausgegangen werden kann.

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