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Berlin: Metropol-Theater wird für Investoren noch attraktiver

Nachbargrundstück mit im Angebot Klage wegen Stage Holding?

Ohne das Parlament zu informieren, hat der Senat den Verkauf eines Filetgrundstücks neben dem MetropolTheater rückgängig gemacht. Die Immobilie in der Friedrichstraße 100 – direkt neben dem S-Bahnhof – war im November 2002 für 20 Millionen Euro an das Schweizer Unternehmen Livit AG veräußert worden. Angeblich wollte der Investor dort einen Gewerbe-Hochhauskomplex errichten.

Der Verkauf wurde dem Vermögensausschuss des Abgeordnetenhauses am gleichen Tag zur Kenntnis gegeben, an dem der holländische Musicalkonzern Stage Holding die benachbarten Metropol-Grundstücke an den Senat zurückgab. Dass inzwischen auch das Kaufgeschäft mit der Livit rückabgewickelt wurde, erfuhren Mitglieder des Vermögensausschusses per Zufall. Der Grünen-Abgeordnete Jochen Esser hat das Thema nun auf die Tagesordnung des Vermögensausschusses am Mittwoch setzen lassen. Er mutmaßt, dass das 4400 Quadratmeter große Areal helfen soll, das benachbarte Metropol im zweiten Anlauf zu verkaufen. Denn die Friedrichstraße 100 wird ebenfalls zum Erwerb angeboten. Der Vermögensausschuss wird voraussichtlich die Gelegenheit nutzen, die Diskussion um das Metropol aufzuwärmen. Die Stage Holding hatte das Metropol zurückgegeben, weil seine Sanierung angeblich zu teuer geworden wäre. Stattdessen erwarb Stage das Theater des Westens (TdW) für 6,6 Millionen Euro zuzüglich einer jährlichen Miete von 100 000 Euro.

Nach einem Bericht des „Spiegel“ prüft nun einer der unterlegenen Mitbewerber um das TdW, ob er den Senat wegen Verstoßes gegen das Vergaberecht verklagen kann. Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) wird vorgeworfen, die Rücknahme des Metropol und den Verkauf des TdW miteinander gekoppelt zu haben: zugunsten von Stage Holding. „Kalter Kaffee“, sagte der Sprecher des Senators, Claus Guggenberger. Stage habe im vergangenen Herbst das mit Abstand beste Angebot eingereicht. Nach Informationen des Tagesspiegels hatten die beiden anderen Bewerber eine höhere Miete, aber höchstens einen Euro Kaufpreis geboten und teilweise Renovierungskosten geltend gemacht. za

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