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Michael Müller und Dietmar Woidke

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Michael Müller und die Akten: Wieder kein gutes Omen für den BER

Das ist peinlich: Zuerst hieß es, die beiden Regierungschefs Michael Müller und Dietmar Woidke wüssten nichts von einem zusätzlichen BER-Zuschussbedarf, den der Bund bei der EU anmeldet. Jetzt stellt sich heraus: Es stand in den Unterlagen des Aufsichtsrats. Ein Kurzkommentar.

Ein Kommentar von Thorsten Metzner

Beim BER ist alles möglich, selbst so etwas: Da erklären Berlins Regierender Michael Müller und sein brandenburgischer Amtskollege Dietmar Woidke, nichts davon gewusst zu haben, dass der Bund bei der EU einen weiteren Zuschussbedarf von 2,5 Milliarden Euro zur Genehmigung angemeldet hat. Also noch einmal 300 Millionen Euro mehr. Davon könnte man, nur zum groben Vergleich, das Potsdamer Stadtschloss gleich zwei Mal aufbauen. Und plötzlich stellt sich heraus, dass der Alleingang-Vorwurf für beide zum Bumerang wird. Weil die 2,5 Milliarden Euro in den Unterlagen des Aufsichtsrates der Flughafengesellschaft zu finden sind, die mehrheitlich Berlin und Brandenburg gehört.

Für Müller als Aufsichtsrat ist das peinlich, erst recht, weil er demnächst dort Chef werden will. Es bestärkt Kritiker wie den brandenburgischen Rechnungshof, die Regierungschefs und Minister schon deshalb als Aufsichtsräte bei Großprojekten für ungeeignet halten, weil sie dafür gar nicht die nötige Zeit haben. Klar ist auch angesichts neuer Termin-Turbulenzen, dass der BER einen starken Chefaufseher braucht. Und dass der Flughafen für Müller, der nächstes Jahr eine Wahl bestreiten muss, eine riskante Baustelle bleibt. Er muss nachlegen.

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