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Begehrt und immer teurer: leere Mietwohnungen.

© dpa / Uwe Anspach

Mieten in Berlin: Wohnungen am Stadtrand werden teurer

Bisher schnellten die Mieten in zentralen Lagen hoch. Jetzt beruhigt sich der Markt in der City. Dafür werden Wohnungen nun in den Außenbezirken teurer.

Wer viel fürs Wohnen zahlen kann, hat es gut: In Berlins besten Lagen steigen die Mieten nicht mehr, jedenfalls dort nicht, wo sie fast schon Münchener Verhältnisse erreicht haben. Noch teurer wird es nun aber für die große Mehrheit der Berliner Durchschnittsverdiener, denn das Mietenkarussell dreht sich nun am Stadtrand weiter. Wohnungen in Marzahns Plattenbauten und Spandaus Mietskasernen werden knapp und deshalb kostspieliger. Mit einer Vervielfachung der Sozialbauförderung und Kaufanreizen für „den Polizisten, der mit der Krankenschwester verheiratet ist“, will Bausenator Andreas Geisel die Wohnungsnot nun bekämpfen.

Beim Mietpreis ist Friedrichshain-Kreuzberg Spitze

Fast schon mit einer Regierungserklärung begleitete der Bausenator die Vorstellung des Marktberichtes von Berlins Förderbank IBB. Dessen wichtigste Botschaft: Die teuersten Mieten landesweit gibt es in Friedrichshain-Kreuzberg: 12 Euro pro Quadratmeter verlangen Vermieter dort. Wohnen im Szenekiez ist teurer als in Mitte oder im wohlhabenden Grunewald. Aber auch die stadtweite Durchschnittsmiete von 8,50 Euro je Quadratmeter für sofort verfügbare Wohnungen zeigt, dass Berlin mit günstigen Mieten nicht mehr werben kann.

„Wenn wir den Wohnungsmarkt entlasten wollen, muss gebaut werden und zwar überall“, sagt Geisel und nennt das eine Sache des „Gemeinwohls“. Die Proteste gegen die Baupläne am Friedrichshainer Freudenberg-Areal versteht er nicht „nach fünf Jahren Bürgerbeteiligung“. Zumal Experten warnen: Wenn der Bevölkerungszuwachs von 42.000 Menschen jährlich anhält, reichen die vom Senat geplanten 10.000 neu gebauten Wohnungen jährlich nicht aus.

Mietpreisbremse soll Anfang März kommen

Der Senat will in Berlin die Mietpreisbremse anziehen – und zwar von dem Tag an, an dem der Bund die rechtlichen Grundlagen im Parlament schafft. Das sagte Bausenator Andreas Geisel (SPD) am Mittwoch. Nachdem sich die große Koalition in der Nacht zu Mittwoch auf letzte Details geeinigt hatte, soll die Kappung der Mieten bereits am 5. oder 6. März im Bundestag beschlossen werden mit den Stimmen von SPD und Union. Das neue Gesetz sieht vor, dass nicht mehr der Mieter, sondern die Vermieter den Makler für ihre Vermittlungsarbeit bezahlen. Außerdem dürfen Hauseigentümer in Gebieten mit angespanntem Markt wie Berlin eine frei gewordene Wohnung nur noch für maximal zehn Prozent mehr Miete als im Bestand üblich weitervermieten.

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