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Berlin: Mieter dreier 60er-Jahre-Häuser kritisieren Neubauvorhaben

Unter den Mietern der 60er-Jahre-Wohnhäuser am Kurfürstendamm 116, 117 und 118 gegenüber dem S-Bahnhof Halensee ist wegen Neubauplänen der Eigentümer erhebliche Unruhe entstanden. Erst durch ein Flugblatt der Grünen erfuhren die meisten Bewohner der sieben- bis achtstöckigen Häuser von einer möglichen Änderung des Bebauungsplans, die den Weg zum späteren Abriss ebnen würde.

Unter den Mietern der 60er-Jahre-Wohnhäuser am Kurfürstendamm 116, 117 und 118 gegenüber dem S-Bahnhof Halensee ist wegen Neubauplänen der Eigentümer erhebliche Unruhe entstanden. Erst durch ein Flugblatt der Grünen erfuhren die meisten Bewohner der sieben- bis achtstöckigen Häuser von einer möglichen Änderung des Bebauungsplans, die den Weg zum späteren Abriss ebnen würde.

Die Eigentümer wollten schon 1994 neue Wohnungen, Büros und Ladenräume bauen, scheiterten aber an der damaligen BVV-Mehrheit von Grünen und SPD. Durch die heutige CDU-Mehrheit sind die Chancen gestiegen, die Fraktion wünscht "eine Verschönerung der Ecke". Als der Bauleitplanungs-Ausschuss darüber am Donnerstag- abend beriet, waren 15 Mieter dabei. Sie lehnten einen Umzug ab: Die 89-jährige Johanna Schuchter betonte, sie gehöre zu den Mietern der ersten Stunde und sei mit ihrer Wohnung zufrieden. Christa Schwolau ärgerte sich: "Ich bin vor eineinhalb Jahren eingezogen unter der Versicherung, dass die Baupläne vom Tisch sind." Die Mieten lägen meist nur bei zehn bis zwölf Mark je Quadratmeter, in dieser Kategorie gebe es keine Alternativen in der Nähe.

Baustadtrat Alexander Straßmeir (CDU) sagte, ihm seien die Pläne bisher "nur im Ansatz" bekannt. Im Bebauungsplanverfahren könnten die Bürger am besten beteiligt werden. Dagegen sagte Grünen-Bauexperte Roland Thiel, er habe "noch nie ein ergebnisoffenes Verfahren erlebt". CDU-Bauexperte Wolfgang Sadowski warf Thiel vor, er schüre Verunsicherung. Die CDU werde nicht ohne "wohlwollendes Einvernehmen" zwischen Mietern und Vermietern zustimmen.

Am Ende wurde das Thema vertagt. Voraussichtlich im Januar sollen die Hauseigentümer ihre Pläne erläutern. Die Hausverwaltung teilte gestern im Namen der Eigner mit, dass ein Neubau erst "in zehn, 15 oder 20 Jahren" und nur mit Zustimmung der Mieter erfolgen würde. Der neue Bebauungsplan solle zunächst gar keinen Abriss, sondern einen Anbau mit weiteren Wohnungen auf einem bisherigen Parkplatz ermöglichen.

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