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Berlin: Mieter im Prenzlauer Berg empört

Altes Grün beseitigt, um Platz für neues zu schaffen - die Umsetzung dieser Idee mittels Kettensäge hat Bewohner der Wisbyer Straße und der Kuglerstraße empört. Sie trauern nicht nur um den Baumbestand in zwei Wohnhöfen, sondern auch um Vogelnester, die der Fällaktion zum Opfer gefallen sein sollen.

Altes Grün beseitigt, um Platz für neues zu schaffen - die Umsetzung dieser Idee mittels Kettensäge hat Bewohner der Wisbyer Straße und der Kuglerstraße empört. Sie trauern nicht nur um den Baumbestand in zwei Wohnhöfen, sondern auch um Vogelnester, die der Fällaktion zum Opfer gefallen sein sollen.

Neun Bäume - unter ihnen Birken, Buchen, Fichten - wurden am Donnerstag in den Höfen der Häuser Wisbyer Straße 8 - 12a und Kuglerstraße 17 - 27 umgesägt. Die Bäume waren durchweg recht alt und wiesen Stammumfänge zwischen 70 und 107 Zentimetern auf. Hintergrund der Aktion sind die Pläne der Wohnungsbaugesellschaft Prenzlauer Berg, die Höfe der denkmalgeschützten Gebäude neu zu gestalten und zu begrünen. Viele Hausbewohner zeigten sich allerdings vom Tatendrang ihres Vermieters alles andere als begeistert. "Wir sind entsetzt", berichtet Mieterin Doris Scheffel. Besonders empörend sei, dass in einigen Bäumen Vögel genistet hätten. Nach Angaben des Bezirksamtes war die biologische Uhr der Bäume ohnehin abgelaufen. Sie hätten teilweise Fäulnis in den Wurzeln und im Kernholz aufgewiesen, teilte Reinhild Zagrodnik, Leiterin der unteren Naturschutzbehörde mit. Deshalb sei die unter anderem mit dem Landesdenkmalpfleger abgestimmte Ausnahmegenehmigung für die Fällung gerechtfertigt, so Zagrodnik. Als Ersatzmaßnahme für die Baumfällungen muss die Wohnungsgesellschaft nach ihren Angaben wahlweise neue Bäume pflanzen oder rund 8500 Mark zahlen. Zur möglichen Vernichtung von Vogelnestern konnte Reinhild Zagrodnik nichts Genaues sagen. Hier gebe es noch Klärungsbedarf.

wik

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