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Berlin: Militante Islamisten planen in Berlin ihr Hauptquartier

Von Barbara Junge Wie von den Sicherheitsexperten schon lange befürchtet, wollen islamische Extremisten ihre Aktivitäten in Berlin als deutsche Hauptstadt verstärken. Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden will die militante Islamistenorganisation Hisbollah, die für zahlreiche Selbstmordattentate in Israel verantwortlich gemacht wird, ein deutsches Hauptquartier in Berlin errichten.

Von Barbara Junge

Wie von den Sicherheitsexperten schon lange befürchtet, wollen islamische Extremisten ihre Aktivitäten in Berlin als deutsche Hauptstadt verstärken. Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden will die militante Islamistenorganisation Hisbollah, die für zahlreiche Selbstmordattentate in Israel verantwortlich gemacht wird, ein deutsches Hauptquartier in Berlin errichten. Bislang stützt sich die Hisbollah in Berlin auf etwa 150 Anhänger. Die Zahl der durch die Hisbollah fundamentalistisch radikalisierten jungen Männer in der Hauptstadt könnte durch die Planungen sehr bald deutlich steigen.

Denn die Islamisten-Gruppe, die in den USA als eine der 28 terroristischen Organisationen eingestuft wird, will laut Spiegel in Neukölln ein bundesweites Schulungszentrum für ihre Anhänger bauen – Gebetsräume und Jugendbetreuung inklusive. Die Verhandlungen über ein Haus sollen bereits weit fortgeschritten sein.

Mit dem Zentrum, fürchten die Sicherheitsexperten, würden auch die Aktivitäten der Hisbollah in Berlin zunehmen. Die ursprünglich libanesische Organisation hat nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes in der Bundesrepublik etwa 800 Mitglieder. Im Libanon tritt die Hisbollah sowohl als politische, soziale als auch militärische Organisation auf. Der weltweite Kampf gegen Israel und israelische Einrichtungen mit terroristischen Mitteln gehört zu ihren Zielen. In Deutschland treten die Anhänger nicht offen unter der Bezeichnung Hisbollah auf. Der Verfassungsschutz geht derzeit nicht davon aus, dass die Hisbollah auch hierzulande terroristische Aktivitäten plant. Vielmehr konzentriert sich die Organisation auf Versammlungen in Moscheen und öffentlichkeitswirksame Demonstrationen. Und, so heißt es im Berliner Verfassungsschutzbericht des vergangenen Jahres, auf das Sammeln von Spendengeldern. Diese Spenden haben einen sehr aktuellen Bezug zur Situation in Israel: „Spenden werden für die Angehörigen der im Kampf gegen Israel gefallenen ,Märtyrer’ gesammelt“, heißt es im Bericht weiter. Die Hisbollah verfügt nach Expertenschätzungen international über einen Jahresetat von etwa 50 Millionen Dollar.

In Berlin trat die Gruppe in jüngster Zeit vor allem mit der Mobilisierung ihrer Anhänger zu Pro-Palästina-Demonstrationen in Erscheinung. Zuletzt bei der umstrittenen großen Demonstration am 13. April auf dem Alexanderplatz, zu der auch andere Gruppen aufgerufen hatten. Aus dem Zug heraus wurde die Britische Botschaft in der Wilhelmstraße mit Steinen beworfen.

Neben der Mobilisierung von Sympathisanten gibt es in den Reihen der Hisbollah möglicherweise auch die Bereitschaft, Anschläge außerhalb Israels zu unterstützen oder durchzuführen. Auf einer Liste von 60 mutmaßlichen Mitgliedern islamistischer Terrorgruppen in Berlin, die das Landeskriminalamt im vergangenen Herbst dem Bundeskriminalamt übergeben haben sollen, fanden sich auch fünf n und Adressen von Männern, die Verbindung zur Hisbollah unterhielten. Geheimdienste berichtetetn vor kurzen zudem von einem geheimen Treffen zischen der Hisbollah, Al Kaida und der Hamas – was die Hisbollah dementierte.

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