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Berlin: Millionen für eine Schule ohne Schüler CDU verlangt Aufklärung über Debakel in Treptow

Die millionenschwere drohende Fehlinvestition am Gebrüder-Montgolfier-Gymnasium in Johannisthal beschäftigt jetzt auch das Abgeordnetenhaus. Der CDU-Bildungsexperte Sascha Steuer hat angekündigt, in der Aktuellen Stunde am heutigen Donnerstag dazu eine mündliche Anfrage an den Senat zu richten.

Die millionenschwere drohende Fehlinvestition am Gebrüder-Montgolfier-Gymnasium in Johannisthal beschäftigt jetzt auch das Abgeordnetenhaus. Der CDU-Bildungsexperte Sascha Steuer hat angekündigt, in der Aktuellen Stunde am heutigen Donnerstag dazu eine mündliche Anfrage an den Senat zu richten. „Das Land kann es sich nicht leisten, 8,6 Millionen Euro in den Sand zu setzen“, begründet Steuer sein Vorhaben. Es sei ein Unding, was sich der Bezirk da in Sachen „Schulplanung“ leiste.

Wie berichtet, macht das Gymnasium mangels Anmeldungen dieses Jahr keine siebten Klassen auf. Jetzt wächst die Befürchtung, dass es auf Dauer nicht genügend Gymnasialkinder in der Umgebung geben könnte, zumal sich Bildungsstadtrat Dirk Retzlaff (SPD) dahingehend geäußert hat. Gleichzeitig beteuert er aber, dass die Investition in Gebäudeneubauten und -sanierungen nicht vergebens sei, da dort eine weiterführende Schule bleibe. Auf die Frage, ob der Standort für eine Gemeinschaftsschule geeignet sei, sagte er dem Tagesspiegel, dazu sei der Standort „prädestiniert“. Auch intern versuche er in dieser Richtung Einfluss zu nehmen: Die Schule fühle sich dadurch regelrecht „in die Ecke gedrängt“, beklagt Elternvertreterin Dagmar Sanow. Sie macht den schleppenden Baufortschritt mitverantwortlich für die ausbleibenden Anmeldungen von Schülern.

Retzlaffs Parteifreunde sind ebenfalls nicht begeistert vom Vorgehen des Stadtrates. Sie hatten im Bezirksamt und in der BVV die Millioneninvestition für ein Gymnasium befürwortet, um den Ortsteil aufzuwerten. Denn die Montgolfier-, früher Philippe-Cousteau-Schule, hat einen guten Ruf und macht sich seit langem stark gegen rechts. Retzlaffs Eintreten für die Gemeinschaftsschule weckt bei den Genossen die Erinnerung daran, dass er noch 1989 in die SED eingetreten und bis 2001 in der PDS aktiv war, die sich für diese Schulform besonders starkmacht. Susanne Vieth-Entus

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