zum Hauptinhalt

Berlin: Minister will keine Züge im Tunnel Streit um Dresdner Bahn eskaliert

Beim Wiederaufbau der Dresdner Bahn durch Lichtenrade baut das Bundesverkehrsministerium eine neue Hürde auf. Der Vorschlag der Bürgerinitiative „Dresdner Bahn“, die Gleise der Fernbahn in einen Tunnel zu legen, während die S-Bahn weiter oberirdisch fahren soll, lasse sich planungsrechtlich nicht umsetzen, heißt es im Ministerium von Manfred Stolpe.

Beim Wiederaufbau der Dresdner Bahn durch Lichtenrade baut das Bundesverkehrsministerium eine neue Hürde auf. Der Vorschlag der Bürgerinitiative „Dresdner Bahn“, die Gleise der Fernbahn in einen Tunnel zu legen, während die S-Bahn weiter oberirdisch fahren soll, lasse sich planungsrechtlich nicht umsetzen, heißt es im Ministerium von Manfred Stolpe. Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD), der ebenfalls die Tunnelvariante fordert, reagiert gereizt: „Die Mitarbeiter führen ihre jeweiligen Minister an der Nase herum.“ Denn seit Jahren bewegt sich im Streit um den Wiederaufbau der Gleise durch Marienfelde und Lichtenrade Richtung Dresden nichts. Auf der Strecke soll eines Tages auch der Airport-Express zum Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) dahinrauschen.

Die Bahn will die Gleise ebenerdig durch Lichtenrade führen – so wie die Züge zwischen Berlin und Dresden auch vor dem Krieg fuhren. Allein die Bahnübergänge an der Säntisstraße, an der Buckower Chaussee und an der Bahnhofstraße in Lichtenrade sollen durch Unterführungen für die Autos ersetzt werden. Wenn nur die Fernbahn im Tunnel verschwände, gäbe es keine, planungsrechtlich jedoch erforderliche Begründung für den Bau einer unterirdischen Strecke, pflichtet das Verkehrsministerium bei. Denn in diesem Falle könne man die für Autofahrer hinderlichen Schrankenanlagen wegen der verbleibenden S-Bahn nicht aufgeben. Dies setze aber eine öffentliche Finanzierung des Bahntunnels voraus.

Strieder lässt das Argument des Verkehrsministeriums nicht gelten. Ohne Tunnel wären einige Schranken bei dem vorgesehenen dichten Zugverkehr innerhalb einer Stunde bis zu 50 Minuten lang geschlossen, hat er ausgerechnet. Die Bahn und das Verkehrsministerium wollen den Tunnel nicht finanzieren, weil es für sie hier lediglich um den Wiederaufbau einer vorhandenen Strecke geht – und dafür sind die Lärmschutzvorschriften nicht so streng. Müsste man die Gleise durch Lichtenrade hingegen neu verlegen, so wäre der Tunnelbau zwingend, geben die Planer zu.

Zur Startseite