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Berlin: „Mir Kerle, mir zwei“

Drei Hausherren hat das Schloss Bellevue als erster Amtssitz des Bundespräsidenten bislang gehabt. Zwei davon, Amtsinhaber Johannes Rau und sein VorVorgänger Richard von Weizsäcker , freuten sich am Donnerstagabend über ein Lob aus berufenem Munde.

Drei Hausherren hat das Schloss Bellevue als erster Amtssitz des Bundespräsidenten bislang gehabt. Zwei davon, Amtsinhaber Johannes Rau und sein VorVorgänger Richard von Weizsäcker , freuten sich am Donnerstagabend über ein Lob aus berufenem Munde. Der (Schweizer) Theologe Hans Küng rühmte das Bellevue als geistiges Zentrum Deutschlands und stellte fest, das Land verdanke wesentliche geistig-moralische Impulse der letzten Jahrzehnte seinen Staatsoberhäuptern. Der 75-jährige Küng als Laudator stellte so gewissermaßen den Sinn der Veranstaltung auf freundschaftlich-respektvolle Weise auf den Kopf. Denn Hausherr Johannes Rau hatte ihn und den 80-jährigen Walter Jens geladen, die beiden großen Intellektuellen anlässlich ihrer Geburtstage zu ehren. Das Staatsoberhaupt rühmte die streitbare Haltung aus christlichem Geist, die beide Männer auszeichne und ging auf ihren unbeugsamen Bekennermut ein. Beide nahmen das Lob und den Beifall der übrigen Gäste ohne Widerspruch entgegen. Mit dabei: Die Jenssöhne Christoph und Tilman , der frühere Kultursenator Ulrich Roloff-Momin , Akademiesekretär Gerhard Hannesen (Jens war deren erster gemeinsamer Präsident nach dem Zusammenschluss), Vicco von Bülow und Peter Wapnewski , untrennbar mit dem Wissenschaftskolleg verbunden. Als Förderer der von Jens präsidierten „Stiftung Weltethos“ waren Karl Konrad Graf von der Groeben und Reinhold Würth anwesend. Hans Küng ironisierte seine langjährige Freundschaft mit Jens am Ende mit einer Erinnerung. Albert Schweitzer habe in Tübingen einmal zu Martin Buber gesagt: „Gelt, mir sind schon Kerle, mir zwei.“ apz

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