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Missbrauchs-Prozess: Verlobter wieder vor Gericht

Der Prozess gegen einen 65-jährigen Mann wegen sexuellen Missbrauchs seiner 14 Jahre älteren Verlobten ist vor dem Landgericht Berlin neu aufgerollt worden.

Berlin - Ein erster Prozess war im Juli geplatzt, weil der Rentner begutachtet werden sollte. Er ist angeklagt, im Januar dieses Jahres die gehbehinderte Lebensgefährtin im Schlaf zu sexuellen Handlungen genötigt zu haben, obwohl er wusste, dass die Frau keinen Sex mehr haben wollte.

An dem neuen Verfahren nimmt ein Gutachter teil, der über Schuldfähigkeit und Unterbringung des Angeklagten zu entscheiden hat. Zu Prozessbeginn äußerte der Angeklagte erneut sein Unverständnis über die von seiner Verlobten erhobenen Vorwürfe. Er verstehe nicht, warum sie die "Sexgeschichten" an die Öffentlichkeit trage, sagte der 65-Jährige. Er unterstellte der Familie der Frau, ihn lebenslänglich ins Gefängnis bringen zu wollen.

"Ganz normaler Sex"

Bereits im ersten Prozess hatte der Mann erklärt, dass er mit der Frau, mit der er seit 19 Jahren zusammenlebe, "ganz normalen Sex" gehabt habe. Er betonte, dass es ihn jedoch nicht interessiere, was die 79-Jährige dazu sage. Seine Lebensgefährtin, die in einem Rollstuhl in den Gerichtssaal gebracht wurde, wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen.

Im ersten Verfahren hatte die Frau ausgesagt, dass der Angeklagte sie auch weiterhin nicht in Ruhe lasse, obwohl sie ihm laufend sage, dass sie keinen Sex mehr wolle. Wegen des Verdachts weiterer sexueller Übergriffe hatte das Gericht damals Haftbefehl gegen den 65-Jährigen erlassen. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. (tso/ddp)

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