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Berlin: Misshandlung eines Jungen zugegeben Prozess: Lebensgefährte der Mutter gestand Taten

Blaue Flecken, mehrere Biss- und Brandwunden, ein Oberschenkelbruch und eine Netzhautablösung an beiden Augen – als Ärzte den zweijährigen Jungen sahen, schöpften sie schnell Verdacht: Das Kind wurde grob misshandelt. Seine 20-jährige Mutter und ihr gleichaltriger Lebensgefährte wurden verhaftet.

Blaue Flecken, mehrere Biss- und Brandwunden, ein Oberschenkelbruch und eine Netzhautablösung an beiden Augen – als Ärzte den zweijährigen Jungen sahen, schöpften sie schnell Verdacht: Das Kind wurde grob misshandelt. Seine 20-jährige Mutter und ihr gleichaltriger Lebensgefährte wurden verhaftet. Seit gestern müssen sich beide vor dem Landgericht verantworten.

Bei seiner Aussage unter Ausschluss der Öffentlichkeit soll der Weddinger Soner T. Übergriffe zwischen Dezember 2006 und Januar 2007 gestanden haben. Allerdings würden nicht alle Vorwürfe zutreffen, erklärte sein Verteidiger. So habe sich das Kind die Fraktur beim Herumspringen auf dem Bett zugezogen. „Bisse, Brandwunden und Schläge hat Herr T. eingeräumt“, sagte der Anwalt. Überforderung und der Konsum von Drogen hätten vermutlich zu den Taten geführt.

Bei der Mutter des Jungen geht die Staatsanwaltschaft von Unterlassung aus. Sie habe von den Übergriffen gewusst, aber nichts dagegen unternommen. Der Mutter des Jungen wirft die Staatsanwaltschaft vor, das Handeln ihres Verlobten T. stillschweigend gebilligt und sich mit den Verletzungen ihres Sohnes abgefunden zu haben. Vor Gericht beteuerte sie, keine Übergriffe beobachtet zu haben. Der Junge sei immer sehr aktiv, und sei auch bei ihren Eltern gestürzt. Kein schlechtes Wort fiel über den Verlobten.

Angriffe gingen aber in Richtung Jugendamt. Seit der Geburt habe sie sich erfolglos um ein betreutes Einzelwohnen bemüht, sagte die Frau. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt. K. G.

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