zum Hauptinhalt

Berlin: Mit anderen Augen betrachtet

Ein Tag, zwei Städte: Berlin und London gleichzeitig fotografiert

Die Hertha-Fans mussten es auf jeden Fall sein für Lucy Jones. Seit fünf Jahren lebt die Fotografin aus London in Berlin, und die Fußballfans in ihren blau-weißen Kutten, die vor Heimspielen in der U-Bahn grölen, gehören für die 34–jährige genauso zu Berlin wie die Siegessäule oder das Brandenburger Tor. Deswegen war es klar, dass sich Jones mit ihrer Kamera in die Fankurve ins Olympiastadion stellt, um einen bestimmten Teil dieser Stadt einzufangen.

„London – Berlin: Through each other’s eyes“ heißt die Fotoausstellung, die noch bis zum 4. Dezember in der Britischen Botschaft zu sehen ist. Die Stadt durch die Augen des anderen zu betrachten, war die Vorgabe für das Projekt. Der Berliner Fotograf Reinhard Lorenz ist als Jones’ Pendant nach London gefahren, um dort seinen Blick auf die Stadt zu dokumentieren. So gehören bei ihm beispielsweise zwei Inder, die morgens um fünf am Kiosk die „Sun“ kaufen, zu London. Eine Bedingung hatte die Britische Botschaft im Vorfeld gestellt: Es sollten pro Stunde ein Foto aus Berlin und London geschossen werden, so dass am Ende ein ganzer Tagesablauf herauskommt. Die 48 Aufnahmen sind im September in den beiden Metropolen von Jones und Lorenz gemacht worden.

Zuvor kannten sich die beiden Fotografen nicht. Vor Beginn des Projekts haben sie sich kurz zusammengesetzt und erzählt, welche Motive ihnen vorschwebten. „Doch während der Arbeit habe ich mich auch treiben lassen, bin spontan angehalten, wenn mir was aufgefallen ist“, erklärt Lucy Jones. Wichtig sei es beiden gewesen, „beobachtend zu fotografieren“, so, dass die Leute, die sie einfangen wollten, es nicht oder nur am Rande mitbekommen haben.

Britische Botschaft, Wilhelmstraße 70, geöffnet jeweils montags bis samstags zwischen 13 und 17 Uhr, Eintritt frei.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false