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Berlin: Mit dem Bus ins kulturelle Nachtleben

Die meisten der 13 Shuttle-Touren beginnen am Roten Rathaus

Das Rote Rathaus ist nicht nur das politische Zentrum von Berlin. Es steht auch räumlich ziemlich genau im Mittelpunkt der Stadt. So liegt es nahe, die meisten der 13 ShuttleBustouren während der Langen Nacht der Museen dort starten zu lassen. Weniger zentral liegen allerdings einige der Einrichtungen, die die Busse am Sonnabend abklappern.

13 Stationen beispielsweise umfasst die Tour Nummer 2 durch Mitte: Sie führt vom Roten Rathaus unter anderem über die Museumsinsel, zum Informations- und Dokumentationszentrum für die Stasi-Unterlagen, steuert das Filmmuseum und das Shell-Haus an und führt bis zum Haus am Checkpoint Charlie. Die Mischung ist bemerkenswert: Zuerst gibt es das Amtszimmer des Regierenden Bürgermeisters zu sehen, gleich darauf jahrhundertealte Gemälde und Skulpturen, gefolgt von Sondervorführungen von Stasi-Filmen und der Ausstellung „Die ideale Frau – Ruth Leuwerik und das Kino der fünfziger Jahre“. Und im Shell-Haus ist „Kunst im Bau – zeitgenössische Kunst im Bürohaus" zu sehen. Die Schau nähert sich damit thematisch dem Ausgangspunkt der Tour: Wowereits Büro. Bevor aber der Bus dorthin zurückfährt, hält er am Haus am Checkpoint Charlie. Dort lässt es sich bei Billy Wilders legendärer Ost-West-Komödie „Eins, zwei, drei“ gut entspannen.

Mit zwölf Haltepunkten ist die Tour Nummer 4 ähnlich umfangreich. Die Busse dieser Route starten ebenfalls am Roten Rathaus. Im Zehn-Minuten-Takt fahren sie die Polizeihistorische Sammlung, das Schwule Museum und die Energiezentrale am Potsdamer Platz an.

Nach der Besichtigung von Totschlägern, Mordwaffen und anderen Beweisstücken kriminellen Handelns, kann man eine Performance unter dem Titel „Sexualität und Wahnsinn“ erleben. Für eine mögliche Abkühlung präsentiert die Bewag „Winter im August“, mit einem Snowboard-Simulator, echtem Schneefall und Eisskulpturen.

Mit nur vier Haltestellen ist dagegen die Bustour Nummer 7 leicht überschaubar: Vom Roten Rathaus geht es zum Mies-van-der-Rohe-Haus, zur Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und ins Museum Kesselhaus Herzberge. Im Haus des Bauhaus-Architekten kann man ein von ihm entworfenes Haus in Form eines Bastelbogens gewinnen. Ausgesprochen informativ dürfte auch die Besichtigung des ehemaligen Sperrgebiets des Ministeriums für Staatssicherheit sein. Anschließend stimmt die Percussiongruppe „Der 3. Trommelstock" die Besucher des Kesselhauses wieder auf den Lärm der Innenstadt ein. urs

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