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Aktionstag in Neukölln: Mit dem Kaktus gegen Nazis

Ein Signal gegen rechte Gewalt will eine Kiezinitiative am Sonnabend in Neukölln setzen. Bereits zum zweiten Mal veranstaltet das Bündnis „Kein Ort für Nazis“ einen Aktionstag.

Rund 20 Kneipen, Galerien und Kulturzentren in Nord-Neukölln und Kreuzberg beteiligen sich am „Langen Tag gegen Nazis“. Von Informationsveranstaltungen über die rechte Szene bis hin zu Filmveranstaltungen, Puppentheater und einem Kasinoabend reicht das Programm.

„Wir wollen die Anwohner für die Naziproblematik im Kiez sensibilisieren und zeigen, dass in Neukölln kein Platz für Nazis ist“, heißt es von den Initiatoren. Hintergrund der Kampagne sind die zunehmenden nächtlichen Angriffe auf alternative Lokale und Privatpersonen im Bezirk. Seit knapp einem Jahr werden im Kiez immer wieder Naziparolen geschmiert und Scheiben eingeworfen. Bei einem jungen Gewerkschafter, der in einem Gerichtsprozess gegen Rechtsextremisten ausgesagt hatte, hinterließen die Täter Morddrohungen an der Hauswand. Vor wenigen Wochen gab es einen Brandanschlag auf ein linkes Geschäft. Auch hier ließ sich die Spur der Rechten anhand von Schmierereien bis nach Neukölln zurückverfolgen.

Viele Geschäfte und Kneipen haben deshalb das weiße Banner mit dem Logo der Kampagne, einem grünen Kaktus, in ihre Schaufenster gehängt. Sie wollen zeigen, dass sie sich nicht von der rechten Szene einschüchtern lassen. In vielen Läden liegen Flugblätter zu den Vorfällen auf Deutsch, Türkisch, Arabisch und Englisch aus. Als der „Lange Tag gegen Nazis“ im letzten Jahr zum ersten Mal stattfand, kamen mehr als 1000 Menschen zu den Veranstaltungen. Das Programm findet sich unter neukoelln.blogsport.de.

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