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Berlin: Mit der Gondel über die Spree

Friedrichshain-Kreuzberg belebt jetzt eine alte Berliner Tradition neu

Die Berliner können bald ganz anders in ihrer Stadt herumgondeln: Ab nächstem Frühjahr werden zwei Vergnügungsgondeln auf der Spree verkehren. Die Anlegestellen sollen am Ufer vor der Ausflugsgaststätte „Zenner/Eierschale“ und vor einem Jugendclub auf der Halbinsel Stralau eingerichtet werden. Initiator der Gondeln, die auch die Berlin Tourismus Marketing (BTM) künftig in ihrem Städtekonzept bewerben will, ist der Wirtschaftsstadtrat von FriedrichshainKreuzberg, Lorenz Postler (SPD).

„Wir wollen damit ein Stück Berliner Geschichte wiederbeleben“, sagt Postler. Denn schon im 19. Jahrhundert schipperten so genannte Moabiter Gondeln über die Spree. Mit den Nachbauten der holländischen „Treckschuten“ wurden einst Lasten befördert, Pferde am Ufer zogen sie. Zwischen 1850 und 1892 wurden die Schiffe dann für Vergnügungsfahrten benutzt, sagt Postler. All das hat ein Wissenschaftler für den Bezirk ehrenamtlich in Archiven herausgefunden: im Kupferstichkabinett, beim Technikmuseum, mit dem Luisenstädtischen Bildungsverein.

Nun sind die Forschungsarbeiten abgeschlossen, die Konstruktionszeichnungen fertig – und auch das Modell schon gebaut. Mit den venezianischen Gondeln haben die Berliner Schiffe indes nicht zu viel gemein, sagt Postler: Auf den Berliner Gondeln schützt eine Dachkonstruktion vor Regen, sie soll später auch Solarzellen tragen. Die beiden 13 Meter langen Gondeln können nicht nur jeweils zwölf Personen aufnehmen, sondern auch Fahrräder an Bord transportieren. Die Schiffe können gerudert und gestakt werden, wegen des Verkehrs auf der Spree sollen möglichst aber noch Elektromotoren eingebaut werden, sagt Postler. Dafür sucht der Bezirk noch Sponsoren. Die Gondeln werden jetzt im Sommer von arbeitslosen Jugendlichen mit ABM-Mitteln gebaut, pro Schiff gibt es dafür 30 000 Euro. kög

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