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Berlin: Mit der Medaille zum Essenfassen

Marathon beschert Gastronomie und Hotellerie ein Umsatzplus

Der Marathon hat auch Bewegung in das Geschäftsleben der Stadt gebracht. „Bei uns stehen die Leute mit Medaillen um den Hals an der Kasse Schlange“, berichtet Hassam Hamouda, Geschäftsführer bei McDonald’s gegenüber vom Bahnhof Zoo. An einem regulären Sonntag seien etwa 15 Mitarbeiter im Dienst, gestern wurde der Personalstamm um weitere zehn Kräfte aufgestockt. „Die Arbeit ist heute ein Event.“ Die rund 100 000 Touristen bescheren der Wirtschaft IHK-Schätzungen zufolge ein Umsatzplus von 65 Millionen Euro.

Profitiert hat die Hotellerie, „erfahrungsgemäß vor allem die Mittelklassen-Kategorie“, sagt Karl Weißenborn, Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes. Aber auch das Kempinski ist „sehr gut gebucht“, so Frontoffice-Manager Ulrich Wilhelm. „Bei uns sind alle Zimmer weg“, heißt es am Counter des Hostels „Die Fabrik“ in Kreuzberg. Rund die Hälfte der Gäste erschienen im Sportdress: „Zum Marathon kommen viele Stammgäste.“ Einige aus dem Ausland, die meisten aus dem Bundesgebiet.

Doch auch bei den Berlinern sitzt das Geld am Marathon-Wochenende lockerer. Der Handel nutzte die Sondergenehmigung für einen langen Sonnabend, teils bis 20 Uhr. „Die Geschäfte waren sehr gut besucht“, bilanziert der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, Nils Busch-Petersen. Vom Zuspruch der Kundschaft profitiere auch die zuletzt stark gebeutelte Textilwirtschaft. „Die Leute kaufen inzwischen Herbstkleidung.“

Am gestrigen Sonntag nutzten einige Läden rund um den Ku’damm den Trubel – und schlossen auf, Bäcker beispielsweise. Große wie das KaDeWe blieben indes zu. Dort registrierte die Telefonzentrale aber viele Anrufe von Kunden, die wissen wollten, ob geöffnet sei. Doch mit einem offenen Marathon-Sonntag hat der Handel nach Angaben von Nils Busch-Petersen weniger gute Erfahrungen gemacht: „Da wollen die Leute nicht kaufen, sondern gucken.“ kög

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