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Berlin: Mit Janosch fürs Leben lernen

Freiwillige in Berlin (2): Simone Isermann will Kinder für Bücher begeistern

Die Märchen der Gebrüder Grimm begleiten Simone Isermann schon ihr ganzes Leben lang. Früher bekam sie Schneewittchen und Rapunzel von ihrer Großmutter vorgelesen, heute hält sie selbst die Märchenbücher in der Hand: Isermann ist eine von über einhundert Aktiven im Berliner Verein „Lesewelt“. Die Idee kommt aus den USA: Ehrenamtler gehen in Kitas, Schulen und Bibliotheken, um Kindern vorzulesen und sie so für Bücher zu begeistern. „Alle reden von PisaStudie und schlechter Bildung in Deutschland“, sagt Isermann. Aber nur meckern reiche nicht. „Wer etwas verändern will, muss sich auch die Zeit dafür nehmen.“

An 28 Orten in Berlin wird mittlerweile regelmäßig vorgelesen, viele davon befinden sich in Kreuzberg oder Neukölln. Simone Isermann kommt jeden Donnerstagnachmittag in die TheodorHeuss-Bibliothek in Schöneberg, liest dort mit zwei Mitstreiterinnen deutschen, türkischen, chinesischen und indischen Kindern vor. Weil sie denen nicht zumuten möchte, 60 Minuten am Stück nur zuzuhören, macht sie zwischendurch viele Pausen. Und fragt, wie die Geschichte wohl weitergeht oder was die Tiere im Märchen für Stimmen machen. Dann schallt lautes Hundegebell durch die Bibliothek und die Kinder sind hellwach. Neben Grimms Märchen hat Isermann noch einen anderen Favoriten: „Oh, wie schön ist Panama“ von Janosch. Wie sich der Bär und der Tiger im Buch gegenseitig ergänzen und gemeinsam alle Abenteuer meistern, da könnten die Kinder „eine Menge fürs Leben lernen“. sle

Informationen unter: www.lesewelt.org

Kennen Sie auch jemanden, der sich ehrenamtlich für die Allgemeinheit einsetzt und den wir in unserer neuen Serie vorstellen sollten? Dann schicken Sie bitte eine Mail an ehrenamt@tagesspiegel.de

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