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Berlin: Mit Körperwärme gegen die Hitze

Wie die Rekruten sich aufs Strammstehen vorbereiteten

So heiß war es noch nie auf einem Gelöbnis. Das größte Problem der 250 Rekruten war gestern Abend das lange Strammstehen. „Sehr viel trinken vorher und körperlich warm machen“, lautete deshalb die Order vorher. Damit der Kreislauf bei der über einstündigen Zeremonie nicht streikt, hat das Militär zwei Tricks: Zehen bewegen und Pobacken rhythmisch zusammenkneifen. Im äußersten „Notfall“, also bei Anzeichen von Schwindel, dürfen die jungen Soldaten die Fäuste ballen, um das Blut wieder in Bewegung zu bringen. Mehr dürfen die Rekruten nicht bewegen, denn das sieht nicht gut aus. Doch die Tricks halfen nur bedingt. Nach etwa einer halben Stunde wurde der erste Rekrut blass. Dann ging es im Minutentakt weiter, am Ende lagen gut zwei Dutzend Männer flach, übrigens auch einige aus der französischen Armee. Mehrere Dutzend Sanitäter versorgten die HitzeOpfer – sie hatten sich hinter der Paradeaufstellung postiert und passten auf, wenn einer zu wanken begann. Anders als in den Vorjahren griffen die Sanitäter schon vor dem Umfallen ein – und geleiteten die Männer vom Platz. „Das lange Strammstehen ist völlig ungewohnt für die jungen Männer“, sagte ein Offizier – schließlich wurden sie erst vor drei Wochen einberufen. Und in diesem Jahr war das Gelöbnis durch die Übersetzung der Rede der französischen Ministerin noch eine Viertelstunde länger. Kurze Hosen oder Hemden sind tabu, die Ausgeh-Uniformjacke mit langen Ärmeln ist Pflicht. Ha

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