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Berlin: Mit Pauken und Trompeten

Die Polizei, die BVG und die Feuerwehr haben Orchester, die Stadtreinigung hat sich ihres gespart

Das Berliner Polizeiorchester existiert schon seit 1850. Es ist von über 60 auf 34 Musiker geschrumpft in den letzten Jahrzehnten, aber es lebt – im Gegensatz etwa zur Big Band der BSR, die Mitte 1998 aufgelöst wurde, als die Stadtreinigung mit eisernem Besen durch alle ihre Kostenstellen ging. Gut zwanzig Mann waren es, die – gern in orangefarbener Kluft – für hohe Gäste vor dem Roten Rathaus oder fürs Volk auf Straßenfesten spielten. Einige von ihnen schieden aus der BSR aus, andere gaben ihre halben Stellen in der Band auf und arbeiteten fortan voll in anderen Abteilungen. Die Feuerwehr trotzt dem Trend: Erst seit drei Jahren gibt es den „Ersten Musikzug der Freiwilligen Feuerwehren Berlins“. Er hat 13 Mitglieder, ehemalige Orchestermusiker zumeist. „Mit mehr Geld könnten wir bis 25 Mann aufbauen“, sagt Leiter Horst Steinicke. Das Repertoire der Truppe beschränkt sich auf Blasmusik, die am Wochenende beispielsweise zum 90. Geburtstag der Woltersdorfer Straßenbahn auftreten. Sie tragen Uniform und gehören zur Feuerwehr, aber bekommen nur eine Aufwandsentschädigung von zwei Euro pro Stunde. Auch die Verkehrsbetriebe haben mehr zu bieten als nur quietschende UBahnen: Das 1902 als „Kapelle der Großen Berliner Straßenbahn“ gegründete BVG-Orchester existiert noch immer. Vor allem auf Stadtteilfesten geben die Musiker ihr Programm zum Besten. Im vergangenen Jahr belegten sie beim Internationalen Blasmusik-Festival in Prag den 2. Platz. obs

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