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Berlin: Mit Qualität landen

Hickhack um neuen Terminal in Schönefeld: An Bauleistungen soll nichts verändert werden

Der Neustart der Ausschreibung für den Terminalbau am BBI-Flughafen in Schönefeld wird sich nach Angaben eines Sprechers weder auf den Zeitplan noch auf die Qualität der Arbeit auswirken. In der neuen Runde hat die Flughafengesellschaft, wie berichtet, die Kriterien für die Bewerber gelockert, damit mehr Baufirmen ein Angebot machen. Im ersten Versuch war nur der Hochtief-Konzern als Bieter übrig geblieben.

An den Bauleistungen für das Abfertigungsgebäude werde nichts verändert, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel gestern. Neu gefasst worden seien lediglich die Bedingungen, die die Firmen selbst erfüllen müssen. So hat man unter anderem den verlangten Mindestjahresumsatz von 500 Millionen Euro auf 400 Millionen Euro verringert. Erfahrungen im Flughafenbau müssen die Bewerber aber weiter nachweisen. Ihre Arbeit auf der Baustelle wird später von einer unabhängigen Bauüberwachung kontrolliert.

Für den Auftrag mit einem Wert von rund 500 Millionen Euro kommen europaweit nach den vorgegebenen Bedingungen der Flughafengesellschaft ohnehin nur wenige Firmen in Betracht. Mittelständische Unternehmen haben bei diesem Baulos keine Chance. Nur mit einem Großunternehmen sei sichergestellt, dass der Bau termingerecht erfolgen könne, heißt es beim Flughafen. Allerdings vergeben die großen Firmen in der Regel Unteraufträge in die Region.

Zerstückeln wolle man den Auftrag nicht, weil dann ein höherer Aufwand für die Kontrolle und das Verbinden der unterschiedlichen Schnittstellen erforderlich sei, sagte Kunkel. Das Gesamtprojekt werde dadurch auch teurer.

Beim Terminalbau setzt die Flughafengesellschaft auf eine Bauleistung aus einem Guss. Der Auftragnehmer muss vom Rohbau bis zur Gepäckförderanlage alles unter seiner Regie erstellen. Die Frist für die neue Bewerbungsrunde läuft am 10. Januar ab. Danach beginnt dann unter den in Frage kommenden Unternehmen die eigentliche Ausschreibung, bei der es dann darum geht, den günstigsten Bewerber auszuwählen. Mit nur einem Bewerber hätte es jedoch keinen Preiswettbewerb geben können.

Vermutungen von außenstehenden Experten, die neue Ausschreibungsrunde gefährde den Zeitplan, wies Kunkel gestern erneut zurück. Solche Schritte seien bei Projekten dieser Größenordnung nicht zu vermeiden und im Zeitplan bereits einkalkuliert. Dies gelte auch für die Arbeiten an der Start- und Landebahn, die wegen des Einspruchs eines unterlegenen Bewerbers verschoben werden mussten. Der Flughafen werde nach heutigem Stand am 30. Oktober 2011 eröffnet werden können, sagte Kunkel.

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