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Berlin: Mit seinen neun Jahren ist Rex kaum noch zu vermitteln Tierheim Hohenschönhausen lud zum langen Tag der Tiere

Aus traurigen Augen blickt Rex einem entgegen. Der neunjährige Schäferhund-Mischling hat sich noch nicht ganz an die neue Umgebung gewöhnt.

Aus traurigen Augen blickt Rex einem entgegen. Der neunjährige Schäferhund-Mischling hat sich noch nicht ganz an die neue Umgebung gewöhnt. Sein Revier misst gerade mal rund zwölf Quadratmeter, nur selten kommt er in den Genuss einer Streicheleinheit. Rex ist einer von 230 Hunden, die diesen Sommer im Tierheim in Hohenschönhausen vorübergehend ein Zuhause gefunden haben. „Etwa die Hälfte wurde ausgesetzt, die anderen haben wir von ihren Besitzern entgegengenommen“, sagt Geschäftsführerin Carola Ruff. Auch 550 Katzen sind seit Anfang des Sommers im Stich gelassen worden. „In den Ferien haben wir immer die größte Zahl von Neuaufnahmen“, berichtet Carola Ruff. Doch sie glaubt, dass Urlaub nur der Anlass, nicht der Grund ist, ein Tier wegzugeben.

Angesichts der vollen Gehege hat das Tierheim nun gestern einen langen Tag der Tiere veranstaltet. Bereits am Vortag hatten 21 Katzen und zehn Hunde neue Besitzer gefunden. Auch Christine Höhner ist mit ihrer Tochter ins Tierheim gefahren, „um sich mal umzugucken“. Eigentlich dürfen sie in ihrer Wohnung in Lichtenberg nur Kleintiere oder Katzen halten, doch sie zieht es zu den Hunden. „Ohne Haus und Garten würde ich mir aber keinen Hund holen.“ Tochter Carolin dagegen kann sich nur schwer von Rex verabschieden. Bei seinem Alter ist die Aussicht auf Vermittlung schlecht, weiß Tierpfleger Timo Tolsdorf. „Viele Leute wollen keinen Hund, der älter als eineinhalb Jahre ist.“ Besonders schwer ist die Vermittlung von Kampfhunden. „Rund 80 Prozent der Hunde hier sind Kampfhunde. Für sie gibt es zwar Interessenten, aber meist erlaubt der Vermieter die Haltung nicht.“

Vermieterfreundlicher dagegen sind Katzen. „Bei Katzen sind die Leute toleranter, hier können wir auch ältere Tiere vermitteln“, freut sich Carola Ruff. Insgesamt ist sie mit der Resonanz zufrieden: „Es sind viele gekommen, die Interesse an den Tieren haben.“ Bis zum Abend wurden 11 Hunde, 49 Katzen, Dutzende Kleinsäuger und eine Wasserschildkröte vermittelt. Und vielleicht fand sich ja auch einer, der Rex ein neues Zuhause gab. Vivien Leue

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