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Berlin: MIT DER U7 DURCH CHARLOTTENBURG

„Wir helfen bei der Suche, aber wenn wir nichts haben, können wir auch nichts anbieten“, sagt Elfi Jantzen. Die grüne Jugendstadträtin von Charlottenburg-Wilmersdorf meint damit Grundstücke oder Gebäude für den Betrieb von Kitas.

„Wir helfen bei der Suche, aber wenn wir nichts haben, können wir auch nichts anbieten“, sagt Elfi Jantzen. Die grüne Jugendstadträtin von Charlottenburg-Wilmersdorf meint damit Grundstücke oder Gebäude für den Betrieb von Kitas. Deshalb muss die Bezirksstadträtin oft Betreiber von Kitas vertrösten. Davon gibt es viele, oft klingelt das Telefon im Amt: Bewährte Berliner Träger bieten ihre Dienste an und „neue aus anderen Bundesländern, die einen Fuß auf den Berliner Markt bekommen wollen“.

Sie alle muss die Jugendstadträtin fast immer vertrösten: „Wir haben in den vergangenen Jahren alle nicht genutzten Grundstücke an den Liegenschaftsfonds abgegeben.“ Und die landeseigene Verkaufseinrichtung für Grundstücke aus dem öffentlichen Vermögen hat die meisten Flächen längst verkauft. Das war zu einer Zeit, als wenig kleine Kinder im Bezirk lebten. Der Trend ist aber durchbrochen, seitdem viele Berliner müde sind, mitten in der Partymeile von Mitte und Prenzlauer Berg zu leben – und die ruhigeren Kieze wieder entdecken. Aber dort finden die jungen Familien nun oft keine Kita.

„Besonders schwierig ist die Lage in Charlottenburg-Nord“, sagt Jantzen. Zum Glück fährt die U-Bahnlinie 7 quer durch das „sozial benachteiligte Quartier“, wie Jantzen sagt. Und im Gesetz steht, dass Eltern zwar ein Platz zusteht, dafür aber eine Fahrtzeit von einer halben Stunde zur Kita zuzumuten ist. In der Zeit kann man mit der U7 weit fahren. Bis in die Teile des Bezirks, wo der Jugendstadträtin zufolge ein Überhang an Kita-Plätzen herrscht, kommen die Eltern kleiner Kinder in der Zeit allemal.

Trotzdem fordert Jantzen: „Wir brauchen klare Richtlinien für den Bau von Kitas, damit die Wohnungspolitik des Senats aufgeht.“ Gerade, wo so viele Wohnungen neu gebaut werden und der Senat das Wachstum der Stadt so kräftig vorantreibt. Eine Arbeitsgruppe zu dem Thema habe es zwar bereits gegeben. Zu einem Ergebnis sei diese aber noch nicht gelangt. Ralf Schönball

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