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Mittlerer Schulabschluss: Zehntklässler können nicht gut rechnen

Im vergangenen Jahr hat der mittlere Schulabschluss die mittlere Reife abgelöst. Noch sind keine großen Fortschritte auszumachen. Besonders schlecht - wie im Vorjahr - waren die Ergebnisse in Mathematik.

Die Ergebnisse des mittleren Schulabschlusses (MSA) haben sich im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert. 85 Prozent der Schüler, die zum Ende der zehnten Klasse die Prüfung ablegen mussten, haben den Abschluss geschafft. 2006, als die zentrale Prüfung für die Zehnklässler erstmals abgenommen wurde, waren es 82 Prozent. Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) nannte es nicht verwunderlich, dass es innerhalb eines Jahres keine großen Veränderungen gegeben habe, dazu brauche man einige Jahre.

Im vergangenen Jahr hatte der MSA, dessen Prüfung für alle Schultypen nach den gleichen Kriterien abgehalten wird, die mittlere Reife abgelöst. Schriftlich geprüft werden Deutsch, Mathematik sowie Englisch oder Französisch als erste Fremdsprache; zudem wird eine mündliche Präsentation in einem Fach aus den Natur- oder Geisteswissenschaften bewertet. Während in den Gymnasien wie im Vorjahr 96 Prozent der Schüler den Abschluss schafften, waren es bei den Realschulen 79 Prozent (Vorjahr 81 Prozent). Bei den Gesamtschulen ist die Quote zwar von 70 auf 81 Prozent gestiegen, allerdings sind dort jetzt nach Angaben der Bildungsverwaltung nicht mehr so viele Schüler verpflichtet, an den Prüfungen teilzunehmen, so dass die Zahlen nicht vergleichbar seien. Ganz hinten liegen die Hauptschulen: Dort waren lediglich 43 Prozent (42 Prozent) der Schüler, die verpflichtend teilnahmen, erfolgreich.

Besonders schlecht – wie im Vorjahr – waren die Ergebnisse in Mathematik. Knapp ein Viertel der Schüler bestand in diesem Fach die Prüfung nicht, die Durchschnittsnote lag bei 3,4. Die Realschüler beispielsweise erreichten lediglich eine Note von 3,9. Besonders schwer hatten es Schüler mit Migrationshintergrund, sie schnitten deutlich schlechter ab als ihre deutschen Mitschüler.

Unzufrieden mit den Ergebnissen zeigten sich die Schulpolitiker der Oppositionsfraktionen. Özcan Mutlu von den Bündnisgrünen kritisierte, dass nach der Ergebnissen des vergangenen Jahres trotz vieler Versprechungen des Bildungssenators nichts unternommen worden war, damit die Leistungen verbessert werden können. Dies zeige auch das deutlich schlechtere Abschneiden der Schüler mit Migrationshintergrund. Mieke Senftleben von der FDP fand besonders die Resultate in den Gesamt- und Realschulen bedenklich. Sie forderte weitergehende Fortbildungsmaßnahmen für die Lehrer. Laut Sascha Steuer lagen in diesem Jahr einzelne Fragestellungen in den Prüfungen unter dem bisherigen Niveau. „Es kann nicht sein, dass das Prüfungsniveau an den Bildungsstand der Schüler angepasst wird“, sagte Steuer.

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