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Moabiter Kriminalgericht: Angeklagter flieht während der Mittagspause

Ein 44-jähriger Angeklagter ist während einer Verhandlungspause aus dem Moabiter Kriminalgericht geflohen. Auf dem Weg in die Vorführzelle soll er einen Wachmann überwältigt, gefesselt, und in eine Zelle geschlossen haben.

Berlin - Für die Mittagspause unterbrach der Richter den Prozess gegen 13.15 Uhr. Die Flucht des wegen Betrugs Angeklagten wurde erst wenige Minuten vor Ende der Pause um 14.00 Uhr bemerkt. Justizbedienstete lösten sofort Alarm aus. Die Suche nach dem Flüchtigen blieb allerdings bis zum Nachmittag erfolglos.

Der 44-Jährige musste sich seit August vergangenen Jahres gemeinsam mit weiteren 13 Mittätern wegen betrügerischer Grundstücksgeschäfte und gefälschter TÜV-Bescheinigungen vor einer Strafkammer des Berliner Landgerichts verantworten. Nach Angaben eines Prozessbeteiligten stand das Verfahren kurz vor dem Ende.

Die Mitangeklagten wurden bereits zu Geld-, Bewährungs- und Haftstrafen bis zu vier Jahren und zwei Monate verurteilt. Sie hatten den 44-Jährigen schwer belastet. Ihm drohte eine mehrjährige Haftstrafe.

Der Mann ist der neunte Geflohene in der Berliner Justiz in diesem Jahr. Bereits am 1. August war einem Angeklagten die Flucht aus dem 100 Jahre alten Gebäude in der Turmstrasse geglückt. Der 28-jährige Hassan C. war vermutlich durch ein Toilettenfenster geflohen. Von ihm fehlt weiterhin jede Spur. (tso/ddp)

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