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Verkauft. Jetzt plant der Hochtief-Konzen neue Wohnbauten neben dem Haus der Berliner Festspiele.

© Berliner Festspiele/Burkhard Peter

Möbel Krieger: Neues Tauziehen um Bauprojekte in der City-West

Um zwei umstrittene Bauprojekte in der City-West war es ruhig geworden - doch nun tut sich wieder etwas. Die Investoren lassen nicht locker.

Die Pläne des Unternehmers Kurt Krieger für zwei Möbelhäuser in Grunewald und ein Wohnungsbauprojekt an der Wilmersdorfer Schaperstraße erzürnen Anwohner in der City-West. Beide Vorhaben schienen zuletzt am Widerstand von Bezirkspolitikern zu scheitern, aber die Investoren lassen nicht locker. Möbelhauschef Krieger traf sich Dienstagabend mit seinen Kritikern zum vertraulichen Gespräch. Und an der Schaperstraße hat der Baukonzern Hochtief das Areal gekauft, auf dem das Haus der Berliner Festspiele und die Bar jeder Vernunft stehen.

Dort stritten eine Bürgerinitiative und der bisherige Eigentümer, die in Hamburg und Schwerin ansässige Neubau-Gruppe, gut zehn Jahre lang. Zuerst ging es um ein geplantes Hochhaus, später um eine Wohnbebauung. Das Aus schien gekommen, als sich nach den Grünen in Charlottenburg-Wilmersdorf auch die CDU auf die Seite der Baugegner schlug. Im August 2011 stoppte der damalige Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) das Bebauungsplanverfahren. Nur die SPD schloss eine Bebauung nicht generell aus.

Nun hat Hochtief, bisher nur als Co-Investor im Gespräch, mit der Firma Neubau einen Kaufvertrag geschlossen. Dieser tritt laut Baustadtrat Marc Schulte (SPD) „nach Erlaubnis einer Wohnbebauung“ in Kraft. Der Konzern habe angekündigt, in einem „partnerschaftlichen Verfahren“ eine einvernehmliche Lösung zu suchen. Das Bezirksamt werde mit allen Beteiligten reden, sagt Schulte. Vielleicht gebe es Spielraum beim Maß der Bebauung. Eine Hochtief-Sprecherin sagte, eine Detailplanung könne es erst nach einem Bebauungsplanverfahren geben. Dann werde man sehen, was „möglich ist“. Doch ob die BVV überhaupt bereit ist, ein neues Verfahren zu starten, ist offen.

Bewegung auch im Konfliktfall Grunewald: Möbelunternehmer Krieger und sein Projektleiter trafen sich mit Stadtrat Schulte und Vertretern der Bürgerinitiative „Zwischen den Gleisen“ zum Gespräch über geplante Möbelhäuser der Marken Höffner und Sconto auf dem ehemaligen Güterbahnhof. Die BVV hatte das Vorhaben im November als „nicht umsetzbar“ abgelehnt. Nach Angaben der von Eichkamper Bürgern gegründeten Initiative ging es nun vor allem um das befürchtete „Verkehrschaos“. Krieger habe „keine Lösung angeboten“, aber „erstmals Pläne mit alternativen Nutzungsformen“ vorgelegt.

Stadtrat Schulte relativierte das: Es sei zunächst nur um die Verkehrsbelastung im Falle einer Nutzung mit Kleingewerbe und Wohnungen gegangen, wie sie die BVV empfehle. Weitere Gespräche sollen folgen. Die Anwohner fordern, dass „historisch wertvolle“ alte Bahngebäude bis dahin nicht abgerissen werden.

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