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Berlin: Monbijoubad: Nach Wiedereröffnung Planschen im Herzen der Stadt

Der Widerstand der Anwohner hat sich gelohnt. Rund 200 Kinder und ihre Eltern protestierten vor einem Jahr gegen die geplante Schließung des Kinderbades im Monbijoupark an der Oranienburger Straße.

Der Widerstand der Anwohner hat sich gelohnt. Rund 200 Kinder und ihre Eltern protestierten vor einem Jahr gegen die geplante Schließung des Kinderbades im Monbijoupark an der Oranienburger Straße. Gestern wurde das Bad nach viermonatigem Umbau neu eröffnet. Gegenüber der Museumsinsel entstanden für 2,5 Millionen Mark neue Plansch- und ein Nichtschwimmerbecken, etwa 800 Quadratmeter Liegewiese, und ein neuer Sanitär- und Umkleideflachbau stehen zur Verfügung. Möglich wurde der Umbau durch das Engagement des Unternehmens Capital Treuhand (CTI). Es erhielt den Zuschlag für ein öffentliches Grundstück am Rand des Monbijouparks. Dort will das Unternehmen demnächst Wohn- und Geschäftshäuser errichten. Im Gegenzug bezahlte CTI 1,8 Millionen Mark für den Badumbau, zudem engagiert sich das Unternehmen bei der Umgestaltung des Monbijouparks. 700 000 Mark steuerten die Bäderbetriebe (BBB) zum Badumbau bei.

Von "vielen Monaten der Aufregung" sprach Mittes Bezirksbürgermeister Joachim Zeller (CDU), der zugleich im Aufsichtsrat der Bäderbetriebe sitzt. Anfang 1999 hatte es von den BBB noch geheißen, das unrentable und marode Kinderbad müsse geschlossen werden. "Aus eigener Kraft hätten wir es nicht umbauen können", sagte gestern BBB-Sprecher Manfred Radermacher. Und auch künftig werde sich der Betrieb voraussichtlich nicht rentieren. "Wir erfüllen damit einen politischen Auftrag."

Der Kompromiss, der vergangenen Sommer gefunden wurde, war wegen des Verkaufs eines 2345 Quadratmeter großen Stück Parks an der S-Bahn-Trasse umstritten. Mittes Baustadtrat Thomas Flierl (PDS) verteidigte den Weg der Public-Private-Partnership. Bezirksbürgermeister Zeller sagte, man erhalte damit eine "gewachsene Institution für den Kiez der Spandauer Vorstadt". BBB-Vorstandsmitglied Dietmar Ranz kündigte an, dass es wegen der Geldknappheit bei den Bäderbetrieben weitere Public-Private-Partnerships geben wird. Entsprechende Pläne würden für Bäder in Pankow und in Zehlendorf verfolgt.

tob

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