Montgolfier-Gymnasium: Krisenmanager für Treptower Oberschule
Am Gebrüder-Montgolfier-Gymnasium in Johannisthal sollen jetzt zwei externe Fachleute den Konflikt zwischen der Schulleiterin und einem Großteil der Lehrerschaft schlichten. Die vom Senat bestellten Prüfer sollen bis zum Herbst an der Schule eingesetzt werden.
Am Gebrüder-Montgolfier-Gymnasium in Johannisthal sollen jetzt zwei externe Fachleute den Konflikt zwischen der Schulleiterin und einem Großteil der Lehrerschaft schlichten. Nach Informationen des Tagesspiegels werden ab der nächsten Woche und voraussichtlich bis zu den Herbstferien zwei erfahrene Pädagogen aus der Schulbehörde, die sich mit Krisenmanagement und Mediation auskennen, täglich an der Schule eingesetzt. Diese Externen sollen der Schulleitung „steuernd zur Seite gestellt werden“ und auch eingreifen können, hieß es aus der Bildungsverwaltung. Sie sollen prüfen, wie der Schulalltag organisiert wird; wie beispielsweise Vertretungspläne erstellt werden oder auf welche Weise Entscheidungen kommuniziert werden, und diese Abläufe gegebenenfalls verändern. Zudem sollen die Fachleute die Kommunikationskultur an der Schule verbessern. Die Namen der beiden Fachkräfte verriet die Sprecherin der Bildungsverwaltung nicht. Am kommenden Montag werde die Schulleiterin das Kollegium über die Task Force informieren.
Angeordnet wurde der Einsatz der Krisenmanager von Bildungsstaatssekretär Mark Rackles (SPD), nachdem auch eine Dienstbesprechung am vergangenen Montag in der Schule ohne Annäherung geblieben war. „Ich erwarte jetzt von allen Seiten Kooperationsbereitschaft“, sagte Rackles. Elternsprecher der Schule erklärten am Mittwoch, der Konflikt dürfe nicht weiter auf dem Rücken der Schüler ausgetragen werden.
Wie berichtet hatte sich der bereits seit zwei Jahren schwelende Konflikt zwischen Schulleiterin und Kollegium nach den Sommerferien zugespitzt, als die umstrittene Direktorin nach einer Langzeiterkrankung an die Schule zurückgekehrt war. Ein Großteil der Lehrerschaft sprach sich gegen sie aus und übte scharfe Kritik an ihrem Führungsstil. Mehrere Pädagogen, darunter der Vize-Schulleiter, meldeten sich krank. Es kam zu massiven Unterrichtsausfällen. Bereits vor der Erkrankung der Direktorin im September 2011 hatten Lehrer und Schüler Brandbriefe geschrieben, die die Schulbehörde jedoch unbeantwortet ließ.
Eine Versetzung der Direktorin sei zum jetzigen Zeitpunkt keine Lösung, hieß es aus der Bildungsverwaltung. Ob dies jedoch auch gelte, wenn sich die „verfahrene Situation“ bis zu den Herbstferien nicht gebessert habe, ließ die Behörde gestern offen. Sylvia Vogt