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Berlin: Morsesignale aus dem Holzschuppen

Die Funkstation Nauen ist seit 1906 auf Sendung

Als am 7. Juni 1911 Morsesignale der 20000 km entfernten deutschen Kolonie Kamerun zu hören waren, sprangen die Techniker der Funkstation Nauen begeistert auf. Der fünfminütige Empfang war eine Sensation im Kaiserreich. Das Städtchen Nauen wurde mit einem Schlag weltweit bekannt. An diesem Tag hatte das Zeitalter der drahtlosen Telegrafie von Kontinent zu Kontinent begonnen – und Nauen war dabei.

Die Geschichte der Telegraphie in Deutschland begann 1903 mit der Gründung der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie „Telefunken“ von AEG und Siemens. Drei Jahre später pachtete die Firma das ehemalige Vorwerk Jäglitz im Luch bei Nauen. In einem Holzschuppen wurden erste Versuche durchgeführt.

Nauen sendete und empfing Telegramme und war bald die leistungsstärkste Station Europas. Ein Reichweitenrekord jagte den nächsten – und seit 1917 stellte die Welt ihre Uhren nach dem Nauener Zeitzeichen: „Achtung! Mit dem letzten Ton war es genau…“.

Im Ersten Weltkrieg diente die Station dem Militär. Gleichzeitig begann der Ausbau zu einer Großfunkstelle, flankiert von zwei 266 Meter hohen Sendemasten (s. Repro). Seit den 60er Jahren sendete die DDR von hier ihre Auslandsprogramme. Doch am 3. Oktober 1990 verstummte Radio Berlin International. Seither wird hier die Deutsche Welle ausgestrahlt – in alle Welt.cps

Info im Internet:

www.ig-funkstation-nauen.de

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