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Berlin: Müde Kämpfer, müde Feste

Die FDP mag nicht feiern, die PDS hat noch Klagen

Merkwürdig: Richtige Freude will auf den Wahlpartys der etablierten Parteien nicht aufkommen, nicht einmal bei den Siegern, den Liberalen. „Hebt die Wahlplakate auf! Die brauchen wir bald wieder. Das kann nicht gut gehen“, orakelt VizeLandeschef Hans Peter-Goetz im Restaurant „Fliegender Holländer“. Keine schwarz-gelbe Regierung in Berlin, da tröstet auch nicht, dass die FDP in Brandenburg mit fast sieben Prozent das seit Jahren beste Ergebnis erreicht hat.

Eher düster die Stimmung bei der CDU, die vorsorglich in der nüchternen Landesgeschäftsstelle geblieben ist. Fraktionschef Thomas Lunacek hat Mühe, die Hochrechnungen zu kommentieren. Enttäuschung und Ratlosigkeit in den Gesichtern. „Das ist irrational“, sagt Kulturministerin Johanna Wanka. Niemand weiß, wo Generalsekretär Sven Petke abgeblieben ist, der noch Freitag die Prognosen für die märkische CDU als unseriös abqualifizierte, die sich jetzt bewahrheiten.

Bei der SPD im Thalia-Theater ist die Stimmung besser: Schwarz-Gelb in Berlin wird es nicht geben, in Brandenburg hat man das Wahlziel erreicht. Aber wie geht es in Berlin weiter? Die Grünen feiern erst gar nicht in Potsdam, ihre Spitzen haben sich in Berlin in den Trubel gestürzt. Jubel brandet mehrmals kurz nur bei der Linkspartei.PDS in den Bahnhofspassagen auf. Aber auch dort wird bedauert, dass man wohl kein Direktmandat errungen hat. ma/thm

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