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Berlin: Müllberge am letzten Papierkorb

Am Schlachtensee nehmen nur wenige ihren Ábfall wieder mit

Schlachtensee. „Der neue Hit – der Müll kommt mit!“, verkünden Schilder an der Liegewiese am S-Bahnhof Schlachtensee. Doch von einem großen Erfolg kann kaum die Rede sein: Nur wenige Erholungssuchende nehmen Flaschen, Dosen oder anderen Abfall wie gefordert mit. Stattdessen türmt sich der Unrat nun oben auf dem Gehweg – am letzten Papierkorb in der Nähe, für den die BSR zuständig ist. „Das ist eine Riesensauerei“, ärgert sich Oliver Schönfeld von der Imbissbude am Bahnhofseingang. „Die Leute stellen ihre dreckigen Tüten jetzt bei uns hin, die Ratten werden förmlich angezogen.“

Vor genau drei Monaten hatte das bezirkliche Naturschutz- und Grünflächenamt alle Papierkörbe am Schlachtensee und an der Krummen Lanke abmontiert. Erfahrungen anderer Städte zeigten, dass weniger Papierkörbe zu weniger Verschmutzung führten, hieß es. Anwohner wie der Apotheker Bernd von Lehmann sagen, dass sich auf den Grünflächen am Schlachtensee wenig geändert habe: „Da sieht es genauso furchtbar wie früher aus.“ Neu sind die Müllberge am Bahnhofsvorplatz. „Teilweise ist das richtig eklig“, klagt Buchhändler Markus Blankenburg. Der Unrat bleibe über Nacht liegen und werde erst morgens beseitigt. „Statt Papierkörbe abzubauen, hätte man größere Container hinstellen müssen“, findet eine Anwohnerin.

Leere Wasserflaschen kann man manchmal in den Händen von Badegästen sehen, die den Heimweg antreten. Aber für klebrige Reste gilt eher, was zwei Mädchen sagen: „Wir verschmieren unsere Rucksäcke doch nicht mit Cola.“ Also landeten auch ihre Dosen neben dem Papierkorb am Straßenrand. BSR-Sprecherin Sabine Thümler bestätigt, das Müllproblem habe sich nur „verlagert“. Baustadtrat Uwe Stäglin (SPD) will sich erst nach einer amtlichen Auswertung der Saison äußern. Dass mehr Müll als erwartet liegenbleibe, ist aber auch sein Eindruck. CD

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