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Berlin: Mukoviszidose: Kassen zahlen wenig

Lungenklinik Heckeshorn lädt heute zum Tag der offenen Tür ein

Von Sabine Beikler

Wer sich über Mukoviszidose informieren will, der hat heute unter anderem in der Lungenklinik Heckeshorn die Möglichkeit. Bundesweit findet am heutigen Sonnabend der dritte Christiane-Herzog-Tag mit Informationsveranstaltungen über diese Krankheit statt. Heckeshorn liegt oberhalb des Wannsees in einem Waldgebiet. Von dem typischen „Medizin-Flair“ ist hier nichts zu spüren. In der Klinik werden aber nicht nur junge Patienten, sondern auch Erwachsene behandelt, die an Mukoviszidose – oder Cystische Fibrose – leiden: die häufigste vererbbare und bisher tödlich verlaufende Stoffwechselkrankheit. Vor drei Jahren wurde in Heckeshorn das erste deutsche Christiane-Herzog-Zentrum eröffnet. Die verstorbene Frau des früheren Bundespräsidenten engagierte sich 15 Jahre lang für Mukoviszidose-Patienten und gründete 1996 die nach ihr benannte Stiftung.

Die Lungenklinik Heckeshorn hat mit 180 Patienten die größte Mukoviszidose-Ambulanz in Berlin und Brandenburg. Nur durch Stiftungsgelder von jährlich 161 000 Euro kann die Behandlung der Mukoviszidose-Patienten sichergestellt werden. Ulrich Wahn, Chefarzt der Kinderabteilung in Heckeshorn, beklagt die Blockadehaltung der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die eine Anhebung der Kostenerstattung ablehnen.

Die Behandlung der Mukoviszidose-Patienten ist sehr komplex und teuer: In Heckeshorn arbeiten neben dem Pflegepersonal Diätassistenten, Krankengymnasten und Sozialarbeiter, die zum Großteil über Stiftungsgelder finanziert werden. Wahn fordert die Krankenkassen auf, die Patientenversorgung kostendeckend zu übernehmen. Bisher lehnen die Kassen die Übernahme der Mehrkosten für Mukoviszidose-Patienten mit dem Argument ab, dass dann auch andere „chronische Patientengruppen“ kommen könnten.

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