zum Hauptinhalt
Durchhalten bringt’s. Wer zur Langen Nacht gehen möchte, muss sich auf lange Wartezeiten einstellen. Gegen die Kälte hilft warme Kleidung – oder Bewegung.

© dapd/Eisele

Museen: Die Nacht die Wissen schafft

Die 28. Lange Nacht der Museen widmet sich diesmal der Beziehung von Körper und Seele. Denn Philosophie, Kunst und Wissenschaft haben zu diesem Thema schon immer viele Fragen gestellt und sogar manche Antwort gefunden.

Ein Blick in die Welt der griechischen Götter kann ein Blick in die eigene Seele sein. Es heißt: Zeus & Co. seien nicht nur die Helden fantastischer Sagen und Mythen, sondern sie stünden auch für die Urbilder unserer Psyche, für elementare Erlebnisse wie Mutterschaft, Geburt, Ehe, Trennung, Tod. Auch Aphrodite, die dem Meer entstiegene Göttin der Schönheit und Liebe, beeinflusste uns Sterbliche. Sie war Modell für Dichter, Maler und Bildhauer. An diesem Sonnabend begleitet die „Schaumgeborene“ als Titelmotiv die 28. Nacht der Museen, bei der auch ihre (Wieder-)Geburt verfolgt werden kann. Allerdings nicht der griechischen Sage entsprechend, sondern in Form eines neuen Abgusses, der in der Gipsformerei der Staatlichen Museen Berlins entstehen wird.

„Körper trifft Seele“ – so lautet das Motto dieser Nacht, das zugleich Bezug auf das Jahresthema „Gesundheitsforschung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung nimmt. Es ist ein Bereich, an dem sich die Fantasie von Künstlern seit der Antike entzündet hat. Die unterschiedlichen Facetten von Körper und Seele stehen deshalb im Mittelpunkt der Führungen, Workshops und Aktionen der Museen.

Woher kommt alles Leben und wie hängt es mit dem Kosmos zusammen? Mit den Anfängen und der Suche nach dem Ursprung beschäftigen sich das Berliner Planetarium und die Sternwarte Wilhelm Foerster. Das Bode-Museum erklärt unter anderem, wie die Seele ihren Ausdruck in Bildern findet, während das Deutsche Historische Museum den Verzweigungen zwischen menschlichem Körper, Aberglaube und moderner Medizin nachgeht. Wer Lust bekommt, selbst einen Körper auf Papier zu bringen, kann die Aktzeichenkurse in der Berlinischen Galerie besuchen.

„Zu Besuch bei den Seelen im Jenseits“ sind Besucher in der Gemäldegalerie, die außerdem zeigt, wie körperliche Qualen zur seelischen Erbauung beitragen sollten und wie ein „Happy End für Körper und Seele“ aussieht. Eine ganz andere Art des persönlichen Wohlergehens erleben Besucher bei Hanftee und -kuchen im einzigen Hanf-Museum Deutschlands. Anlässlich der Museumsnacht beschäftigt sich das Haus in einer Sonderausstellung mit „Sadus, Sufis und Psychonauten“ und der Geschichte verschiedener Kulturen auf der Suche nach dem inneren Glück.

Rund 70 Museen und Ausstellungshäuser beteiligen sich an der 28. Museumsnacht. Für Kinder und Familien gibt es 44 Veranstaltungen in 16 Häusern. Neben den Klassikern sind auch einige neue Häuser wie der Flugsimulator Berlin, das Café Sibylle mit seiner Ausstellung über die Geschichte der Karl-Marx-/Stalinallee, das Computerspielemuseum oder das Science Center Medizintechnik dabei.

Wer die „Körper trifft Seele“-Reise entspannt beginnen möchte, kann das mit einer Tuina-Massage am Kulturforum Potsdamer Platz tun. Und zum Abschluss seinen Körper zu elektrischer Musik in Wallungen versetzen. Bei „Eklektik BerlinIstan“ nimmt DJ Ipek im Kreuzberg-Museum das Publikum mit auf eine Audio-Reise durch die Musikstile der Türkei, Nordafrikas, Israels, Persiens, des Balkan, Griechenlands und Indiens und macht dabei auch ein paar Abstecher nach Großbritannien und in die USA.

Zur Startseite