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Berlin: Museum für Kindheit und Jugend: "Das pädagogische Kleid"

Noch im 18. Jahrhundert betrachtete man Kinder und Jugendliche als kleine Erwachsene.

Noch im 18. Jahrhundert betrachtete man Kinder und Jugendliche als kleine Erwachsene. Mädchen mussten sich damals wie ihre Mütter ins Korsett zwängen - an der künstlich verengten Taille erkannte man die Kinder aus bürgerlichem und aristokratischen Haus. Historische Einblicke wie diese, aber auch aktuelle Entwicklungen - etwa die mögliche Wiedereinführung einheitlicher Schulkleidung - dokumentiert das Museum für Kindheit und Jugend in Mitte ab morgen in der Ausstellung "Das pädagogische Kleid - Entwicklung von Kinder- und Jugendkleidung mit erzieherischem Hintergrund". In der Schau sind auch die Sachen zu sehen, die die beiden Klassen innerhalb des Tagesspiegel-Modellversuchs zu einheitlicher Schulkleidung tragen.

Zusammengestellt wurde die Ausstellung von Studenten des Fachbereichs Textilwissenschaft der Universität Oldenburg in Zusammenarbeit mit Professor Erik Kallmeyer. Die Studierenden entwarfen unter anderem Schulkleidung nach Vorstellungen von Kindern und Jugendlichen. Zudem besorgten sie aktuelle Mode etwa von H &M und schneiderten sie nach Schülerwünschen um: hier noch eine Tasche, dort noch einen Reißverschluss. Von dieser Individualität war man in früheren Jahrhunderten weit enfernt - davon zeugen ein Matrosenanzug und historische Zeichnungen.

Heute bereitet vielen Eltern und Schülern der Markenzwang Kopfzerbrechen. Diesem Trend versucht der Tagespiegel mit seinem Modellversuch zu einheitlicher Schülerkleidung entgegenzuwirken, der noch bis zu den Sommerferien läuft. Die Poloshirts, Hosen und Fleece-Pullis der Testklassen werden in der Schau ebenso zu sehen sein wie Fotos und Berichte über die Aktion. Auch die grüne Einheits-Oberbekleidung der Fünftklässler der Hamburger Schule in Sinstorf, die diese Zeitung zum Modellversuch inspirierten, ist in der Schau ausgestellt. kög

\"Das pädagogische Kleid\"[8. Juni bis 31. Aug]

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