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Berlin: Myfest mit Gangsta-Rap und Gebeten

Wenn der Plan der Veranstalter aufgeht, fliegen die Steine am Donnerstag nur auf der Leinwand. Das Kreuzberg-Museum in der Adalbertstraße zeigt im Rahmen des Myfests alte Hausbesetzer- und Protestfilme.

Wenn der Plan der Veranstalter aufgeht, fliegen die Steine am Donnerstag nur auf der Leinwand. Das Kreuzberg-Museum in der Adalbertstraße zeigt im Rahmen des Myfests alte Hausbesetzer- und Protestfilme. Zum Beispiel den Klassiker „Schade, dass Beton nicht brennt“.

Währenddessen sollen draußen auf den 16 Bühnen zwischen Kottbusser Tor, Oranienplatz und Mariannenplatz insgesamt rund 120 Bands und Solokünstler auftreten, die Musikrichtungen variieren von Rock über Soul bis zu Weltmusik. Die bekanntesten Künstler stehen dieses Jahr auf der Hip-Hop-Bühne in der Naunynstraße: Hier haben sich ab 14 Uhr Rapper wie K.I.Z. und Prinz Pi angekündigt, auch der türkische Künstler Ceza, der in Fatih Akins Musikfilm „Crossing The Bridge“ einen Auftritt hatte, ist dabei. Einige der Gangsta-Rapper, die sich auf der Bühne als Bösewichter geben, sind auch im wahren Leben schon öfters mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Zum Beispiel der Kreuzberger Hakan Durmus, genannt „Killa Hakan“. Der saß vor seiner Rapkarriere insgesamt drei Jahre im Gefängnis. Unter anderem hatte er schwer bewaffnet einen Juwelier überfallen und direkt im Anschluss einen BMW gestohlen. Killa Hakan ist aber inzwischen erwachsen geworden und möchte Verantwortung übernehmen. Das hat er jedenfalls den Veranstaltern versichert.

Neben der Hip-Hop-Bühne kann auch der „Yaam-Corner“ in der Adalbertstraße mit prominenten Namen aufwartren: Hier steht unter anderem der Berliner Vorzeige-Reggae-DJ Barney Millah hinterm Mischpult. Und auf dem Heinrichplatz ist um 12 Uhr, eine Stunde vor Beginn des Bühnenprogramms, ein „Erlebnisgottesdienst“ geplant. Letzte Gelegenheit, schnell noch mal für ein friedliches Myfest zu beten.

Das ganze Programm im Internet: www.myfest.de

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