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Die Baustelle auf der Potsdamer Brücke hat nun endlich Ampeln - trotzdem halten sich nicht alle an die Regeln.

© Helke Ellersiek

Nach Baustellenchaos in Berlin-Tiergarten: Ampelschaltung auf der Potsdamer Brücke eingerichtet

Am Wochenende gab es Unfälle auf der unübersichtlichen Baustelle auf der Potsdamer Brücke. Nun funktionieren endlich die Ampeln. Trotzdem halten sich nicht alle an die Regeln.

Montagmorgen, kurz nach zehn Uhr in Tiergarten: Der Verkehr um die Baustelle auf der Potsdamer Brücke fließt wieder. Schon seit den frühen Morgenstunden hatten vier Polizisten den Verkehr geregelt, seit zehn Uhr funktionieren nun auch endlich die Ampeln. Die Potsdamer Brücke ist seit Freitag im Verlauf der Potsdamer Straße in Tiergarten gesperrt, bis zum 3. November wird hier voraussichtlich gebaut.

Erst am Montag, an Tag vier also, normalisiert sich die Situation langsam auf der vielbefahrenen Kreuzung. Nur hin und wieder hatten sich die Beamten am Vormittag Autos in den Weg stellen müssen, die trotz Sperrung und winkender Polizisten die Potsdamer Brücke queren wollten.

Doch nach Abzug der Polizisten am Montagvormittag hält sich trotz Ampeln nicht jeder an die Sperrung. Viele Autofahrer ignorieren das Verbot für Pkw und queren die Kreuzung weiterhin über die verbliebene Bus- und Fahrradspur - was bereits am Wochenende zu Chaos und Unfällen geführt hatte.

Das bringt vor allem Radfahrer in Bedrängnis, die vom Potsdamer Platz kommend über die Brücke Richtung Schöneberg fahren wollen: Die verkehrswidrig fahrenden Autos kreuzen unvorhersehbar ihre Spur. Als hier noch Polizisten den Verkehr beaufsichtigten, musste mancher Autofahrer zurücksetzen, Radfahrer mussten dann ausweichen: Nach links in die Baustellenabsperrung, nach rechts in den abbiegenden Pkw-Verkehr oder rückwärts. Seit niemand mehr die Einhaltung der Regeln überwacht, müssen Fahrradfahrer und Busse mit Autos in ihrer Spur rechnen.

Chaos am Wochenende

Am Wochenende ging es an der Baustelle aber noch schlimmer zu. Am Samstag hatten weder Ampeln noch Verkehrspolizisten die Kreuzung geregelt. Autos standen mitten auf der Kreuzung, Fußgänger konnten nur abwarten, bis der Verkehrsstrom eine Lücke ließ, Fahrradfahrer mussten Autos auf der Radspur ausweichen.

In der Nacht zum Sonntag hat es an der Kreuzung dann zweimal gekracht. Morgens gegen fünf Uhr war ein Peugeot mit einem Ford zusammengeprallt, beide Insassen wurden leicht verletzt. Der Ford steht an diesem Montagmorgen noch immer verloren auf der ohnehin schon unübersichtlichen Baustelle, die rechte Seite ist zerbeult, der Airbag gelöst. Die Verkehrspolizisten haben dazu keine Info, ein Zettel im Auto verrät, dass der Unfallwagen bis 15 Uhr abgeholt werden soll.

Dieses Unfall-Wrack steht am Rand der Baustelle.
Dieses Unfall-Wrack steht am Rand der Baustelle.

© Helke Ellersiek.

Warum die Ampeln erst so spät funktionierten und warum am Wochenende keine Verkehrspolizisten im Einsatz waren, ist bisher noch ungeklärt. Zuständig für die sichere Verkehrslenkung an Baustellen und deren Ampelschaltung ist die Verkehrslenkung Berlin (VLB). Auch der Senatsverwaltung für Verkehr lagen am Montagmorgen auf Anfrage zunächst keine Informationen vor.

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