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Berlin: Nach dem Essen heißer Soul Auf und ab in der Berliner Gastronomie: Das Stilwerk kooperiert mit dem „A Trane“

Von Bernd Matthies Die Berliner Gastronomie steckt in einer tiefen Krise - wir berichteten gestern. Trotzdem gibt es neue optimistische Anläufe.

Von Bernd Matthies

Die Berliner Gastronomie steckt in einer tiefen Krise - wir berichteten gestern. Trotzdem gibt es neue optimistische Anläufe. Das Restaurant „Stil“ in der Uhlandstraße, das in mehreren Anläufen zwischen Luxus und Bistro noch kein Erfolgskonzept gefunden hat, soll nun zu einem Jazzclub umgestaltet werden. Stilwerk-Chef Klaus Gennrich plant für Ende August eine Mischung aus Bistro (mittags) und Jazz-Restaurant am Abend. Der Betreiber des „A-Trane“, Sedal Sardan, soll „Soul Trane“, ein Programm mit Blues- und Soul-Schwerpunkt entwickeln, das nach dem Abendessen gegen 22 Uhr starten soll. Die Küche hat sich bereits merklich verbessert, denn seit kurzem steht Jürgen Fehrenbach am Herd, der in seiner Zeit als Pächter des Restaurants im Logenhaus als einer der besten Köche der Stadt galt. Er bietet zur Zeit einen preiswerten und schnellen Mittagstisch für 5 Euro an. „Der Westen ist wieder im Kommen“, sagt Gennrich hoffnungsfroh.

Fehrenbachs Neuanfang in der westlichen City bedeutet gleichzeitig das Scheitern eines ehrgeizigen Anlaufs im Osten. Er war nämlich zuvor Küchenchef im „Ganymed“, dem vor einigen Jahren neu eröffneten Traditionsrestaurant am Schiffbauerdamm neben dem Berliner Ensemble. Den Aushängen zufolge ist es ein Wasserschaden, der die Renovierung „bis Mitte Mai“ erforderlich mache. Arbeiter sind jedoch nicht zu sehen, auf den Tischen stehen Gläser, der Vorgarten sieht aus, als sei er fluchtartig verlassen worden.

Lange Renovierung auch im „Du Pont“. Das feine Restaurant im Erdgeschoss der Berlin Hyp an der Budapester Straße war durch den Trend in Richtung Mitte ins Abseits geraten, zudem hat es aus nahe liegenden Gründen die Stammgäste der Bank verloren, die für das Mittagsgeschäft entscheidend waren. Seit geraumer Zeit ist es „wegen Renovierung geschlossen“, der Anrufbeantworter bittet um Verständnis dafür, dass sich die Wiedereröffnung unerwartet verzögere. Ein paar Schritte weiter hat auch das Restaurant Haußner, ein letzter Vertreter der deutschbürgerlichen Richtung in Berlin, die Maler im Haus – angeblich. Schon fast wieder vergessen: das „Oscar´s“. Der Glaube der Steigenberger-Gruppe an die Kaufkraft der Bewohner und Mitarbeiter des Botschafts- und Regierungsviertels rund um die CDU-Zentrale hielt von September 2001 bis März 2002, dann musste der Betrieb, von der potenziellen Kundschaft nahezu völlig ignoriert, geschlossen werden.

Aber nicht nur im „Stil“ traut man sich an neue Projekte heran, sondern auch im doch scheinbar gesättigten Osten. „Mr.Duc and Family“ laden ausgewählte Gäste heute zur „Opening Party“ ins „Kuchi Mitte“ in der Gipsstraße - panasiatische Küche nur einen Steinwurf entfernt vom „Panasia“, dem neuen Restaurant von Borchardt-Chef Roland Mary. Ein „Kuchi“ gibt es ja schon, nämlich in der Kantstraße - es scheint recht erfolgreich zu sein.

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