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Nach dem Pfingstwochenende: Müll an allen Ecken und Enden der Stadt

Gerade nach langen Wochenenden bleibt immer viel Müll liegen. Aber warum wird vielerorts ausgerechnet am Wochenende nicht gereinigt? Schicken Sie uns Ihre Bilder zu den Dreckecken der Stadt!

Überfüllte Mülleimer, Glasscherben und bergeweise Grillabfälle – das lange Wochenende hinterließ deutliche Spuren. Vor allem die Berliner Parks waren nach drei Tagen Dauergrillen zum Teil kaum wiederzuerkennen.

Viele fragen sich, warum die für die Parks zuständigen Grünflächenämter nicht gerade an Wochenenden mehr Reinigungsaktionen einplanen. „Das ist alles eine Geldfrage“, sagt Hans Panhoff (Grüne), Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg. In den letzten Jahren sei viel Personal abgebaut worden. Die Müllbeseitigung wird seither von externen Firmen übernommen. „Mit eigenem Personal ist das für uns nicht zu schaffen“, sagt er.

Ein einziger „Reinigungsgang“ im Görlitzer Park kostet den Bezirk rund 400 Euro. Für das lange Wochenende hatte Panhoff trotzdem einen Sondereinsatz am Pfingstsonntag in Auftrag gegeben. Normalerweise wird der Park nur montags und donnerstags gereinigt.

Besonders schwierig machen es den Reinigungskräften nicht nur unachtsame Besucher, sondern auch umtriebige Flaschensammler und Krähen. „Leider reißen viele Pfandsammler die Mülltüten auf, um Flaschen zu finden“, sagt Panhoff. Gleichzeitig würden Krähen auf Nahrungssuche mit Abfall um sich werfen. Erst vor wenigen Wochen wurde deshalb der erste krähensichere Mülleimer im Görlitzer Park aufgestellt. Ein Metallgitter soll verhindern, dass die Vögel sich am Müll zu schaffen machen.

Besser sah es beim Karneval der Kulturen in Kreuzberg aus. Obwohl die feiernden 750.000 Menschen tonnenweise Müll hinterließen, war am späten Sonntagabend in den Straßen schon der Großteil der Partyüberreste verschwunden. Da es sich beim Karneval um keine politische Demonstration handelt, müssen die Veranstalter sich selbst um die Reinigung der Strecke kümmern. Während am Mehringdamm noch gefeiert wurde, fuhren am Startpunkt der Karnevalsparade am Hermannplatz schon die ersten Reinigungswagen los.

Größtes Problem sind stets die Glasflaschen. „Das ist jedes Jahr unser Problem“, sagt Organisatorin Vassiliki Gortsas. Für die offiziellen Stände an der Strecke gibt es ein Pfandsystem, um Müll und Glasscherben zu vermeiden. Doch viele Besucher bringen selbst Flaschen mit oder holen sie am Kiosk. „Das können wir leider nicht verhindern.“

Für die Seitenstraßen bleibt die Berliner Stadtreinigung (BSR) zuständig, die bei Großveranstaltungen Sonderschichten einlegt. „Wir hatten rund 180 Mitarbeiter im Einsatz“, sagt BSR-Sprecherin Sabine Thümler. Bei den vielen Veranstaltungen in Berlin sei man im Unternehmen auf eine Siebentagewoche eingestellt, sagt Thümler. „Die Kollegen sind das gewohnt.“

Liebe Leserinnen, liebe Leser, bitte schicken Sie uns Ihre Bilder zu den Dreckecken der Stadt. Vielleicht hilft’s ja, wenn’s immer wieder gezeigt wird: Bitte senden Sie Fotos von liegen gelassenem Berliner Müll an leserbilder@tagesspiegel.de. Wir veröffentlichen Ihre Bilder in einer Online-Bildergalerie.

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