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Das Maskottchen der BUGA im Havelland, Wilma Wels, wird auch verkauft. Der Preis: VB.

© Bernd Settnik/dpa

Nach Millionenverlust in Brandenburg und Sachsen-Anhalt: Die Buga verkauft, was übrig ist

Eine Fußgängerbrücke oder doch lieber drei Maskottchen-Kostüme? Die Buga ist vorbei, was noch da ist, wird verkauft - es sind kuriose Angebote dabei.

Am Wochenende endete die Bundesgartenschau nach 177 Tagen – und zwar mit Verlust. Die mehr als 1,05 Millionen Besucher waren eine halbe Million zu wenig, als dass die Investitionen von 35 Millionen Euro wieder hereingekommen wären. 10 Millionen Euro beträgt das Minus, den Großteil der Schulden trägt die Stadt Brandenburg an der Havel mit 6 Millionen Euro. Doch vielleicht gibt es noch Hoffnung fürs strapazierte Buga-Budget? Seit einigen Tagen online zu finden ist der offizielle Buga-Verkaufskatalog. Vom offiziellen Buga-Schild bis zum Maskottchen-Kostüm: Zu finden ist so einiges, für echte Fans oder für alle, die einfach nur einen großen Fahrradständer für den Hof brauchen.

Auf der Internationalen Gartenschau in Hamburg 2013 gab es ein ähnliches Vorgehen, auch damals endete die Veranstaltung mit einem Minus. Und was steht nun alles zur Auswahl? Das teuerste Stück ist ein Drehkreuz für 8000 Euro, am preisgünstigsten sind Schilder für 2 Euro.

Maskotchen: Preis verhandelbar

So sehr die Havelregion an Image gewonnen hat, schreckt man beim Verkauf auch vor dem Maskottchen „Wilma Wels“ nicht zurück (die Rede ist natürlich nur vom Kostüm: Drei Stück sind zu haben). Preis: verhandelbar. Zuletzt setzte der Heidepark Soltau Idole wie Wumbo oder Ali Ben Gator unter den Auktionshammer. Allerdings wurden die Einnahmen für einen guten Zweck gespendet.

Das Drehkreuz gibt es für 8000 Euro.
Das Drehkreuz gibt es für 8000 Euro.

© promo

Laut Dr. Dietlind Tiemann, Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg, habe die BuGa 2015 zu einer „nachhaltige Infrastrukturförderung“ für die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Brandenburg geführt. So einige Bauwerke aber müssen nun, nach dem Ende der Buga, wieder weichen. So steht sogar eine Fußgängerbrücke, fast 40 Meter lang, zum Verkauf. Auch bei diesem Stück gilt: Der Preis ist Verhandlungssache.

Na, wie wär's mit dieser hübschen Brücke - vielleicht für Ihr Wohnzimmer? Nur über den Preis müssen Sie sich noch einig werden.
Na, wie wär's mit dieser hübschen Brücke - vielleicht für Ihr Wohnzimmer? Nur über den Preis müssen Sie sich noch einig werden.

© Promo

Im Vergleich zur Brücke vermutlich ein Schnäppchen ist ein Beton-Zellkern mit Sitzmöglichkeit und einem Durchmesser von 2,20 Metern. Kosten soll er aber auch immerhin 2000 Euro. Womöglich ein zusätzlicher Haken sind die Versandmodalitäten: Möglich nämlich ist nur die „Selbstabholung“, und die dürfte so einigen Schweiß extra kosten.

Summe von 134 200 Euro

Wer sich so gar nicht trennen mag vom sommerlichen Bugavergnügen, dem seien außerdem die folgenden Produkte empfohlen: Ein Empfangstresen, ein Wilma-Wels-Aufsteller und ein Aktionsspiel zum Anfassen.

Zusammengerechnet ergeben alle genau bezifferten Preise eine Summe von 134 200 Euro. Falls die Veranstalter wirklich vorhaben, mit schwarzen Zahlen nach Hause zu gehen, müssen sie also die Verkaufsobjekte, deren Preis Verhandlungssache ist, zu guten Konditionen am Markt unterbringen. Eine Fußgängerbrücke und drei Wilma-Wels-Kostüme sollten sie so gesehen nicht für weniger als 9,5 Millionen Euro hergeben.

Hier finden Sie den BUGA-Verkaufskatalog.

Max Deibert, Hannah Hauer

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