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Andrej Holm berät als Mitglied des „Begleitkreises zum Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030“ die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

© Rainer Jensen/dpa

Update

Nach Rücktritt als Staatssekretär: Andrej Holm arbeitet als Berater im Senat

Gentrifizierungsexperte Andrej Holm berät die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Das hat er der Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher zu verdanken.

Er war kurz da, schnell wieder weg und ist jetzt zurück: Andrej Holm berät als Mitglied des „Begleitkreises zum Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030“ die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Holm rückt damit wieder in die direkte Einflusssphäre von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke), die ihn am Beginn der Legislaturperiode zum Staatssekretär ernannt hatte, auf Druck von Koalitionspartnern und Öffentlichkeit aber wieder entließ, weil Holm (mindestens) irreführende Angaben zu seiner Ausbildung gemacht hatte, die er bei der DDR-Staatssicherheit absolvierte.

Eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bestätigte auf Anfrage, dass Holm „bisher ein Mal am Begleitkreis teilgenommen hat“. Das Gremium soll die Verwaltung bei der Überarbeitung des „Stadtentwicklungsplans Wohnen“ beraten, sei im Februar konstituiert worden und habe vier Mal getagt. Die 29 Mitglieder des Begleitkreises „erhalten keine Vergütung“. Im kommenden Jahr soll es drei weitere Sitzungen des Gremiums geben. Kehrt Holm damit in die Verwaltung zurück, möglicherweise sogar als Mitarbeiter der geplanten „Enteignungsbehörde“ wie der Checkpoint anregt? „Nein“, heißt es im Hause Lompscher: „Erstens liegt keine Bewerbung von Herrn Holm vor.“ Zweitens kämen für diesen Job ausschließlich Beamte infrage, „weil es sich hierbei um streng hoheitliche Tätigkeiten handelt“.

Der Gentrifzierungsexperte Holm ist als Berater der Linksfraktion tätig. Dass er gegen „den Grundsatz zur Trennung von Fraktions- und Regierungsaufgaben“ verstoße, weist die Verwaltung zurück. Denn: „Er übernimmt keine Aufgaben für die Senatsverwaltung“.

29 Mitglieder des Begleiterkreis

1. Sören Benn, Bezirksbürgermeister, Pankow.

2. Volker Billhardt, Vertreter der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Berlin.

3. Guido Bockelmann, Senatskanzlei.

4. Matthias Böttger, Deutsches Architekturzentrum DAZ.

5. Daniela Brahm, ExRotaprint gGmbH.

6. Jochen Brückmann, IHK Industrie- und Handelskammer zu Berlin.

7. Constance Cremer, Netzwerkagentur GenerationenWohnen.

8. Dr. Andreas Faensen-Thiebes, Bund für Umwelt- und Naturschutz BUND.

9. Jörg Franzen, GESOBAU AG.

10. Dr. Saskia Hebert, subsolar architektur und stadtforschung.

11. Ulf Heitmann, Wohnungsbaugenossenschaft „Bremer Höhe“ eG.

12. Dr. Andrej Holm, Humboldt Universität zu Berlin.

13. Rainer Hölmer, Bezirksstadtrat, Treptow-Köpenick.

14. Maren Kern, BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.

15. Ulrike Kessler, Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg GL

16. Susanne Klabe, BFW Landesverband Berlin/Brandenburg e.V.

17. Manfred Kühne, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Abt. II Städtebau.

18. Dr. Jochen Lang, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Abt. IV Wohnen.

19. Dr. Ricarda Pätzold, Deutsches Institut für Urbanistik DIFU.

20. Beate Profé, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Abt. I Stadtentwicklung.

21. Ülker Radziwill, Abgeordnetenhaus-Ausschuss „Stadtentwicklung und Wohnen“.

22. Caroline Rosenthal, Mietshäuser Syndikat

23. Enrico Schönberg, Stadt von Unten.

24. Christian Schöningh, Die Zusammenarbeiter Gesellschaft von Architekten

25. Oliver Schruoffeneger, Bezirksstadtrat, Charlottenburg-Wilmersdorf.

26. Susanne Walz, Arbeitskreis Berliner Quartiersmanagement AKQ.

27. Reiner Wild, Berliner Mieterverein.

28. Bärbel Winkler-Kühlken, Architektenkammer Berlin (seit 7/2017 für Christine Edmaier).

29. Chris Zell, Ständige Konferenz der Genossenschaften.

Quelle: Senat

Anmerkung der Redaktion: Bei der Online-Verarbeitung des Artikels wurde in der Dachzeile des Beitrags Herr Holm zum Ex-Bausenator befördert, was er als Ex-Staatssekretär nie war - wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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