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Bei einem Rundgang haben Senatsverwaltung und Flughafengesellschaft über die Instandhaltungsarbeiten am Flughafen Tegel informiert.

© dpa

Nach Scheitern der BER-Inbetriebnahme: Fast 40 Millionen Euro am Flughafen Tegel investiert

Er hält und hält und hält: Am Flughafen Tegel wurden fast 40 Millionen Euro investiert – dabei soll TXL in zwei Jahren schließen.

Jahrelang ist nichts mehr investiert worden, jetzt fließen die Millionen nur so. Rund 20 Millionen Euro hat die Flughafengesellschaft nach dem Scheitern der BER-Inbetriebnahme in Tegel gesteckt, vorwiegend in die Publikumsbereiche. Ein weiteres 19-Millionen-Euro-Programm läuft jetzt, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten.

Tegel soll erst geschlossen, wenn der BER eröffnet wird – nach jetzigem Stand ist dies im zweiten Halbjahr 2017 geplant. „Muss das sein?“, höre er oft, wenn es um Ausgaben in Tegel gehe, sagte Betriebsleiter Elmar Kleinert. Aber die Betriebssicherheit sei für ihn „nicht verhandelbar“. Tegel müsse bis zur letzten Minute funktionieren.

Drei Millionen für „Anti-Skid-Belag“

„Auch wenn es viel Geld kostet“, wie Staatssekretär Christian Gaebler von der Senatsverkehrsverwaltung bestätigte. Damit die Passagiere bei hochsommerlichen Temperaturen nicht zu sehr schwitzen, hat der Flughafen eine neue Kältemaschine für die Klimaanlage installiert. Zwei gibt es insgesamt. Durch einen Defekt war eine ausgefallen. Um einen Komplettausfall zu vermeiden, wurde sie ersetzt – für 500 000 Euro.

Auch der Tank für die Sprinkleranlage im Terminal-Sechseck wurde ausgetauscht. Diese technischen Anlagen könnten nach dem vorgesehenen Umbau des Terminals, unter anderem für die Beuth-Hochschule, weitergenutzt werden, sagte Kleinert. Deshalb gebe es stets Gespräche mit der Tegel Projekt GmbH, die für die Nachnutzung zuständig ist.

Abschreiben muss man dagegen die drei Millionen Euro für einen neuen „Anti-Skid-Belag“ auf der südlichen Start- und Landebahn. Der Belag verbessert die Griffigkeit vor allem bei schlechtem Wetter. Er hält rund vier Jahre – also länger als der voraussichtliche Betrieb. Jetzt will der Flughafen noch die Gepäckfördertechnik ertüchtigen, das Langstreckengate im Terminal A erweitern, die automatischen Bordkartenkontrollen ausweiten und den internen Funkverkehr modernisieren.

Schlafkabinen mit Schreibtisch

Außerdem soll das Leitungs- und Kanalsystem erneuert werden, wovon auch wieder die späteren Nutzer profitieren – wie auch bei den neuen Asphaltflächen an der Zufahrt zum Haupteingang. Im Sommer 2016 soll das Gesamt-Programm abgeschlossen sein. Auch ins alte Terminal in Schönefeld, das die Flughafengesellschaft mindestens fünf Jahre weiterbetreiben will, muss noch kräftig investiert werden, unter anderem in die Gepäcktechnik.

Hier ist man aber noch nicht so weit. Nicht zum Projekt gehören Schlafkabinen mit Schreibtisch, die ein Privater jetzt in Tegel aufgebaut hat. Das Ausruhen in den „Napcabs“ zwischen den Flügen kostet je Stunde 15 Euro. Die ersten Gäste sollen schon da gewesen sein.

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